Regionale Produkte nicht unbedingt öko
BERLIN - Der Freiluft-Salat aus Spanien schneidet besser ab als der hiesige aus dem Treibhaus: Eine neue Studie sagt, wie es um die Öko-Bilanz von Produkten wirklich steht
Wer regionale Produkte kauft oder gar in den Hofladen geht, glaubt, dass er damit klimabewusst handelt – oft zu Unrecht, hat nun eine Studie des Heidelberger Instituts für Energie- und Umweltforschung herausgefunden.
So hat Kopfsalat, der im Winter aus Spanien importiert wird, trotz seines langen Transportwegs eine bessere CO2-Bilanz als hiesiger Salat aus dem beheizten Treibhaus. „Die klimagünstigste Wahl wäre, auf regionale winterharte Salatsorten umzusteigen“, so Guido Reinhardt, Autor der Studie.
Entscheidend ist der Weg zum Laden
Sie zeigt vor allem: Der wichtigste Faktor in der Ökobilanz ist der Verbraucher selber – nämlich sein Transportweg. Fährt er mit dem Auto zum Supermarkt oder gar zum entfernten Hofladen, spielt die Produktion des Lebensmittels nur noch eine untergeordnete Rolle. „Dann macht er die Vorteile einer ökologisch sinnvollen Erzeugung wieder zunichte.“
Anders sieht es bei Einkäufen zu Fuß oder mit dem Fahrrad aus – da spielt die Produktion sehr wohl eine Rolle. Und da schneiden regionale Erzeugnisse in der Regel besser ab. Dies gilt für die untersuchten Produkte Äpfel, Bier und Milch. Eine Ausnahme ist Brot, denn die großen Backstraßen arbeiten so viel energieeffizienter, dass sie selbst bei langen Wegen einen bessere Öko-Bilanz haben als die Ware vom Bäcker am Eck.
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