Rechtswidrig! Gericht stoppt Lufthansa-Streik

Frankfurt/Main - Atempause für die Lufthansa und ihre streikgeplagten Passagiere: Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat ihren „Mogel-Streik“ abbrechen müssen, nachdem das Landesarbeitsgericht in Frankfurt den Ausstand am Mittwoch als rechtswidrig untersagt hatte.
Die Gewerkschaft habe mit ihrem Streik auch Ziele verfolgt, die bei Verhandlungen über Tarifverträge gar nicht erreicht werden könnten, erläuterte der Vorsitzende Richter seine überraschende einstweilige Verfügung.
Lufthansa-Anwalt Thomas Ubber hatte der Gewerkschaft vor Gericht vorgeworfen, einen „Mogel-Streik“ zu führen.
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Trotz der rechtskräftigen Entscheidung blieb es gestern dabei, dass rund 1000 der 1520 ursprünglich geplanten Lufthansa-Flüge ausfielen. Gut 140 000 Passagiere kamen gar nicht oder nur auf Umwegen an ihr Ziel.
Die VC brach den Streik zwar sofort nach dem Urteil ab, die Lufthansa hielt aber aus organisatorischen Gründen an ihrem Sonderflugplan fest. Die Pilotengewerkschaft will ihr weiteres Vorgehen nun überprüfen. Einen zeitlichen Rahmen nannte VC-Sprecher Markus Wahl nicht, so dass zunächst unklar blieb, ob und wann erneut zu einem Streik aufgerufen werden könnte.
Für den Münchner Flughafen rechnet die Lufthansa nach den drastischen Auswirkungen der zweitägigen Streiks am Donnerstag wieder mit einem weitgehend normalen Flugbetrieb.
Der Sonderflugplan für die Streiktage sei bereits so gestaltet worden, dass die Flugzeuge und Crews nach dem Streikende wieder am richtigen Ort waren, sagte ein Lufthansa-Sprecher. Gestern musste die Fluggesellschaft mangels Piloten auf Kurz- und Mittelstreckenrund 300 Flüge in München absagen.
Die Lage am Münchner Airport blieb aber ruhig. Hauptsächlich bei rückkehrenden Urlaubern haben die Streiks kurz vor Ende der bayerischen Sommerferien aber für Ärger gesorgt.