Radikaler Umbau bei UBS: Fast 10.000 Stellen weg
Zürich - Mit einer radikalen Neuausrichtung des Konzerns sollen bis 2015 insgesamt 5,4 Milliarden Franken (4,5 Mrd Euro) pro Jahr eingespart werden.
Das teilte die Bank am Dienstag in Zürich mit.
Die UBS, die derzeit rund 63 000 Angestellte hat, solle auf diese Weise fit gemacht werden für die Zukunft, erklärte Konzernchef Sergio Ermotti. Die Aktie der UBS legte nach Bekanntgabe der Pläne stark zu. Anleger sorgten an der Zürcher Börse für ein Plus von mehr als 6 Prozent.
Parallel zum Abbau beim Investmentbanking will das weltweit operierende Finanzinstitut nach Worten Ermottis die Vermögensverwaltung stärken. In diesem Bereich wolle man weiterhin weltweit führend bleiben. Der Investmentbereich der größten Schweizer Bank hatte nicht zuletzt durch den in London wegen Betrugs angeklagten UBS-Banker Kweku Adoboli Milliardenverluste erlitten.
Der bisherige Co-Chef der Investmentsparte, Adobolis einstiger Vorgesetzter Carsten Kengeter, verlässt die Geschäftsleitung, wie die Bank mitteilte. Dadurch wird Andrea Orcel - ein Vertrauter von Konzernchef Sergio Ermotti - alleiniger Chef der künftig deutlich verkleinerten Investmentsparte.
Für den anstehenden Umbau nahm die UBS bereits im dritten Quartal hohe Belastungen in Kauf. Abschreibungen im Investmentbanking führten zu einem Vorsteuerverlust von 2,5 Milliarden Franken nach einem Gewinn von knapp einer Milliarde vor einem Jahr. Der Netto-Verlust im dritten Quartal wurde mit 2,17 Milliarden Franken ausgewiesen.
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