PSA will in drei Jahren wieder profitabel sein

Autobauer stellt neue Strategie "Back in the race" vor - die Franzosen setzen auf Sparen und China
von  AFP/tha
"Zurück im Rennen": er neue PSA-Chef Carlos Tavares zeigt sich zuversichtlich.
"Zurück im Rennen": er neue PSA-Chef Carlos Tavares zeigt sich zuversichtlich. © AFP

Paris - Ein stärkeres Profil seiner Marken, weniger Modelle, weitere Sparmaßnahmen und mehr Verkäufe in China – mit einer neuen Strategie will der kriselnde französische Autobauer PSA Peugeot Citroën binnen drei Jahren wieder profitabel werden.

Der neue Konzernchef Carlos Tavares stellte am Montag das Strategie-Papier "Back in the race" (deutsch: "Zurück im Rennen") für die Jahre 2014 bis 2018 vor und verschrieb dem Unternehmen eine "Gewinnkultur".

Die Fabriken sollen modernisiert, Kosten und Lagerbestände verringert werden. Er wolle "durch die Bündelung des gesamten kreativen Potenzials unserer Teams die Erholung des Konzerns beschleunigen, damit wir schnell wieder zurück auf den Weg der Profitabilität gelangen", erklärte Tavares.

PSA will spätestens 2016 im Kerngeschäft kein Geld mehr verlieren. 2018 soll in der Automobilsparte eine Umsatzrendite von zwei Prozent erzielt werden, zwischen 2019 und 2023 dann von fünf Prozent.

Der Konzern hatte im vergangenen Jahr einen Verlust von 2,3 Milliarden Euro verkraften müssen – nach einem Rekordverlust von fünf Milliarden Euro 2012. PSA will Peugeot und Citroën als Marken stärken und die Citroën-Linie DS zu einer "vollwertigen Premium-Marke" ausbauen.

Der Konzern werde die "Modellpaletten mit dem Ziel einer besseren gegenseitigen Ergänzung klarer gestalten und ihre preisliche Positionierung verbessern", erklärte PSA. Die Zahl der angebotenen Modelle soll von derzeit 45 auf zunächst 38 im Jahr 2016 und schließlich 26 im Jahr 2020 gesenkt werden.

Ein Einstieg in den Sektor der Billigautos sei derzeit nicht vorgesehen, sagte Tavares, der vom Konkurrenten Renault zu PSA gekommen war.

Der Autobauer, der nach wie vor fast 60 Prozent seiner Fahrzeuge auf dem schwächelnden europäischen Markt verkauft, setzt große Hoffnungen in die Entwicklung in China. Dort sollen bis 2020 mehr als eine Million Fahrzeuge verkauft werden. PSA baut mit dem chinesischen Autobauer Dongfeng bereits Autos in China, geplant ist die Errichtung einer vierten gemeinsamen Fabrik.

Dongfeng wird bald ebenso wie der französische Staat bei PSA einsteigen, damit der französische Autobauer an dringend benötigtes frisches Kapital kommt. In Russland und Lateinamerika will der Konzern in drei Jahren wieder schwarze Zahlen schreiben. Tavares sieht zudem gute Entwicklungsmöglichkeiten im Nahen Osten und in Afrika.

Anleger zeigten sich am Montag nicht überzeugt von den Plänen des neuen Konzernchefs: Der Aktienkurs sank bis zum Mittag um 4,5 Prozent.

 

 

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