P+S: Vorläufiges Insolvenzverfahren eröffnet

Das Amtsgericht Stralsund hat das vorläufige Insolvenzverfahren für die P+S-Werften in Stralsund und Wolgast eröffnet.
dpa |
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Das Amtsgericht Stralsund hat das vorläufige Insolvenzverfahren für die P+S-Werften in Stralsund und Wolgast eröffnet. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde Berthold Brinkmann eingesetzt, sagte der Sprecher des Amtsgerichtes, Dirk Simon, am Donnerstag.

Stralsund - Brinkmann leitete bereits die Insolvenzverfahren bei der Hamburger Sietas-Werft und den Rostocker Wadan-Werften. Zudem wurde ein vorläufiger Gläubigerausschuss bestellt. Die Schiffbaubetriebe beschäftigen knapp 2000 Mitarbeitern.

Dem von Werftenmanager Rüdiger Fuchs eingereichten Antrag auf Eigenverwaltung wurde zunächst nicht stattgegeben, sagte Simon. Bei dieser Sonderform der Insolvenz bleibt die Geschäftsführung im Amt und hat entsprechend mehr Entscheidungsfreiheit. Der Antrag sei aber "ausdrücklich nicht abgewiesen" worden, hieß es vom Gericht.

Der vorläufige Insolvenzverwalter solle zunächst prüfen, ob die Eigenverwaltung den Gläubigerinteressen entgegenstehe. Das Amtsgericht erwartet innerhalb einer Frist von zwei Monaten einen Zwischenbericht des vorläufigen Insolvenzverwalters.

Fuchs, der seit Anfang August die angeschlagenen P+S-Werften leitet, hatte sein Verbleib in Stralsund von der Entscheidung des Gerichtes abhängig gemacht. Er hatte am Mittwoch den Insolvenzantrag für die Werften eingereicht, nachdem eine außergerichtliche Lösung mit Kunden und Lieferanten gescheitert war. Nun ist fraglich, ob Fuchs noch bleibt oder das Handtuch wirft.

Die Arbeit auf den Werften in Wolgast und Stralsund soll auch am Donnerstag fortgesetzt werden. Land und Bund hatten die Auszahlung der im Mai bewilligten staatlichen Rettungsbeihilfen für die Schiffbaubetriebe vor zehn Tagen gestoppt, nachdem deutlich geworden war, dass die Werftensanierung teurer wird und die 152,4 Millionen Euro Staatshilfe nur bis Jahresende reichen. Für August werden Löhne und Gehälter der Beschäftigten bereits aus dem staatlichen Insolvenzgeld gezahlt.

Im vorläufigen Gläubigerausschuss des Unternehmens, der die Gläubigerinteressen formuliert, sitzen nach Gerichtsangaben das Land, eine Anwältin, die Norddeutsche Landesbank für die Gläubigergruppe mit den höchsten gesicherten Forderungen, die Kreditversicherung Euler Hermes für die Gruppe der Kleingläubiger, für die Arbeitnehmer der IG Metall-Bevollmächtigte Guido Fröschke sowie die Bundesagentur für Arbeit.

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