Positive US-Impulse verhelfen Dax ins Plus

Rückenwind aus den USA hat den Dax am Donnerstag in die Gewinnzone gehievt.
von  dpa

Frankfurt/Main -Nach einem schwachen Start sorgten zunächst gute Daten vom amerikanischen Arbeitsmarkt und dann eine freundliche Wall Street für Auftrieb. Ansonsten stand der deutsche Aktienmarkt ganz im Zeichen einer Flut von Unternehmenszahlen.

Der Leitindex schloss 0,51 Prozent fester bei 11 407,97 Punkten. Damit knüpfte er an seine gestrige Stabilisierung an. Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es letztlich um 0,25 Prozent auf 20 061,38 Punkte hoch. Der Technologiewerte-Index TecDax gewann dank eines Kurssprungs von Dialog Semiconductor sogar 1,46 Prozent auf 1614,81 Punkte.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging indes 0,05 Prozent schwächer bei 3556,21 Punkten aus dem Handel. Die nationalen Indizes in Paris und London gaben noch etwas stärker nach. In New York stand der US-Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Börsenschluss knapp ein halbes Prozent im Plus.

In den USA hatten in der vergangenen Woche weniger Menschen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt als erwartet. Dies stimmt hoffnungsvoll für den an diesem Freitag anstehenden offiziellen Arbeitsmarktbericht für April.

Ein Einbruch am Anleihemarkt und der wieder erstarkte Euro hatten den Dax bis zum Mittag noch um über anderthalb Prozent nach unten gedrückt. Verluste bei Anleihen bedeuten gleichzeitig steigende Renditen, was Anlegern eine mögliche Alternative zu Aktieninvestments bietet.

Ein stärkerer Euro wiederum bremst die Gewinnentwicklung exportorientierter Firmen, da deren Produkte im Ausland teurer werden, und verleitet zudem ausländische Anleger zu Gewinnmitnahmen. Die Anleihen konnten sich inzwischen aber wieder deutlich von ihrem tiefsten Stand seit Dezember absetzen und auch der Euro kam von seinem Hoch seit Februar zurück.

Daneben standen Quartalsberichte der Unternehmen im Fokus: Die Siemens-Aktien sanken als einer der größten Dax-Verlierer um 1,54 Prozent. Der Elektrokonzern streicht bei seinem radikalen Konzernumbau und wegen Problemen mit schwächelnden Geschäftsfeldern weltweit noch mehr Stellen als bisher bekannt.

Besser erging es den Anlegern bei Beiersdorf und HeidelCement, die sich über Kursgewinne von 3,19 beziehungsweise 3,45 Prozent freuen konnten. Der Konsumgüterkonzern profitierte zum Jahresstart vom schwachen Euro und der Nachfrage nach Pflegeprodukten seiner Kernmarke Nivea, und der Baustoffkonzern bleibt nach einem gut gelaufenen Quartal euphorisch für 2015.

Am MDax-Ende rutschten die Metro-Papiere um 5,09 Prozent ab. Großaktionär Haniel hat seinen Anteil an dem Düsseldorfer Handelsriesen weiter verringert. Die Beteiligung wurde in einem ersten Schritt um 16,25 Millionen Aktien auf rund 25 Prozent gesenkt. Dagegen schafften die Fraport-Titel dank starker Resultate des Flughafenbetreibers ein Kursplus von 3,80 Prozent.

Die Sixt Leasing AG legte derweil ein ordentliches Börsendebüt hin: Die Anteile am Leasing-Geschäft von Deutschlands größtem Autovermieter Sixt schlossen auf Xetra mit 20,405 Euro und damit gut 2 Prozent über ihrem Ausgabepreis von 20 Euro.

Am deutschen Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,42 auf 0,61 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,50 Prozent auf 138,33 Punkte. Für den Bund-Future ging es um 0,23 Prozent hoch auf 154,12 Punkte. Der Euro sank indes auf 1,1283 US-Dollar. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,1305 (Mittwoch: 1,1230) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,8846 (0,8905) Euro gekostet.

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