Porsche bessert Diesel-Cayenne nach

Seit dem Sommer ist bekannt: Auch in der Diesel-Variante des Geländewagens Cayenne steckt eine nicht erlaubte Abschalttechnik für die Abgasreinigung. Drei Monate später kann Hersteller Porsche nun mit der Nachbesserung beginnen.
dpa |
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Stuttgart - Der Autobauer Porsche ruft die rund 21.500 vom Diesel-Skandal betroffenen Geländewagen vom Typ Cayenne von übernächster Woche an zurück in die Werkstätten. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) habe das zur Prüfung vorgelegte Software-Update freigegeben, teilte Porsche mit.

Voraussichtlich vom 6. November an würden die Kunden informiert und gebeten, einen Werkstatttermin zu vereinbaren. In den Fahrzeugen vom Typ Cayenne 3,0 V6 Diesel war eine unzulässige Abschalteinrichtung bei der Abgasreinigung entdeckt worden.

Das Update dauere etwa eine Stunde und habe keinerlei Auswirkungen auf die Lebensdauer von Motor und Abgasnachbehandlungssystem, betonte das Unternehmen. Das KBA habe auch die bisherigen Angaben zu Verbrauch, Leistung und Drehmoment sowie zu Geräusch- und Kohlendioxidemissionen bestätigt. Von den europaweit 21.500 Fahrzeugen sind rund 7.500 in Deutschland zugelassen.

Dobrind hatte den Pflicht-Rückruf angeordnet

Der Diesel-Abgasskandal belastet den gesamten VW-Konzern seit zwei Jahren. Ende Juli hatte der damalige Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) mitgeteilt, auch die VW-Tochter Porsche habe - beim Cayenne - eine illegale Abgas-Software eingesetzt. Er hatte einen Pflicht-Rückruf angeordnet. Zuvor hatte es auffällige Abgaswerte bei Audi gegeben, daraufhin wurde auch Porsche genauer in den Blick genommen. Der Spiegel hatte von einem beim Tüv Nord in Auftrag gegebenen Test berichtet, bei dem zu hohe Stickoxid-Werte eines Porsche Cayenne aufgefallen seien. Ein Insider äußerte daraufhin den Verdacht, das Modell könnte eine unzulässige Abschalteinrichtung für die Schadstoffreinigung haben.

Die Diesel-Motoren im Cayenne stammen von Audi. Porsche selbst entwickelt und baut keine Diesel. Porsche hatte Ende Juli mitgeteilt, beim Cayenne bei internen Untersuchungen "Unregelmäßigkeiten in der Motorsteuerungs-Software festgestellt und diese aktiv dem KBA dargelegt" zu haben.

Dobrindt hatte außerdem ein Zulassungsverbot für neue Fahrzeuge des betroffenen Typs verhängt. Dieses wurde nun vom Kraftfahrtbundesamt aufgehoben, wie die Stuttgarter Nachrichten (Freitag) berichteten.

In den USA ruft Porsche rund 11.500 betroffene Cayenne Diesel in die Werkstätten. Sie gehören zu den mehr als 38.000 Fahrzeugen aus dem Volkswagen-Konzern, deren Umrüstung die Behörden Anfang der Woche zugestimmt hatten. Auch deren Eigentümer erhielten in Kürze Post mit der Bitte, einen Termin zu vereinbaren, hieß es am Donnerstag.

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