Paukenschlag bei MAN: Boss Samuelsson geht

MÜNCHEN - Der Chef des Nutzfahrzeugkonzerns MAN, Håkan Samuelsson, tritt ab. Samuelsson hat sein Amt mit sofortiger Wirkung bereits niedergelegt. Der MAN-Konzern war zuletzt wegen einer Schmiergeldaffäre in den Schlagzeilen gewesen.
In einer Erklärung Samuelssons hieß es, er sei überzeugt, dass es „zum Wohle des Unternehmens einen personellen Neuanfang auf höchster Ebene geben sollte“. Das Präsidium des Aufsichtsrats dankte dem Manager für die jahrelang geleistete Arbeit. Der Schwede stand seit Anfang 2005 an der Spitze des Konzerns.
Zum kommissarischen Nachfolger als Vorstandschef wurde Georg Pachta-Reyhofen bestellt. Er soll die Aufgabe zusätzlich zu seiner Funktion als Vorstandschef von MAN Diesel übernehmen.
Der MAN-Konzern war zuletzt vor allem wegen einer Schmiergeldaffäre in den Schlagzeilen. Von einem strafrechtlichen Vorwurf gegen Samuelsson sei dem Konzern jedoch nichts bekannt, sagte ein Sprecher.
MAN hatte infolge der weltweiten Wirtschaftskrise deutliche Ertrags- und Auftragseinbußen verzeichnet. Nach Unternehmensangaben war der Umsatz im dritten Quartal auf Jahressicht um 14 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro gefallen. Unter dem Strich blieben nach 302 Millionen Euro vor einem Jahr nur noch 6 Millionen Euro als Gewinn. Besonders das Kerngeschäft mit schweren Lkw und Bussen entwickelte sich schwach.