Ökonomen: Impfstoff-Lieferungen mit Prämien beschleunigen

Pharmaunternehmen sollten nach Ansicht von Ökonomen mit Prämien zur schnelleren Lieferung von Corona-Impfstoffen bewegt werden. "Angesichts der immensen Kosten, die der Gesellschaft durch die Pandemie und die Lockdowns in ganz Europa entstehen, sollte diese Prämie sehr hoch sein", verlangen die Wirtschaftsexperten Clemens Fuest, Präsident des ifo-Instituts in München, und Daniel Gros, Mitglied des Vorstands am Centre for European Policy Studies (CEPS) in Brüssel, in einem am Samstag veröffentlichten Beitrag.
dpa |
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Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts.
Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts. © Kay Nietfeld/dpa/Archivbild
München

Beide kritisierten die ihrer Ansicht nach wenig verbindlichen Bedingungen in den Verträgen mit den Pharmaherstellern wie Astrazeneca und Biontech, "die nun zu einem schleppenden Verlauf der Impfmaßnahmen führen".

Die zusätzlichen Kosten für die Aufstockung der Impfstoffversorgung für Europa könnten sich auf einige Milliarden Euro belaufen. "Die Prämien rechnen sich dennoch, denn sie wären immer noch sehr viel günstiger als ein längerer Lockdown wichtiger Teile der EU mit ihrer jährlichen Wirtschaftsleistung von 14 Billionen Euro", sagte Fuest. "Dazu kommen die langfristigen Kosten für die Schließung von Schulen und - nicht zuletzt - der Verlust von Menschenleben."

Jede zusätzlich in diesem Jahr gelieferte Impfstoffdosis habe nach Schätzungen einen Wert von etwa 1500 Euro für die Gesellschaft, heißt es in dem Beitrag. Dies sei ein Vielfaches des Preises, der derzeit bei höchstens 15 Euro liege. Die Prämie sollte gestaffelt werden. "Die könnte bei einem Vielfachen des ursprünglichen Preises beginnen, aber im Laufe der Zeit sinken. Das würde das Risiko verringern, dass zeitliche Vorgaben nicht eingehalten werden, und den Unternehmen einen starken Anreiz geben, die Produktion zu beschleunigen."

© dpa-infocom, dpa:210130-99-232583/2

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