OECD: Arbeitslosigkeit trifft jüngere Generation härter
London - Die unsichere Wirtschaftslage und die Erhöhung des Rentenalters in vielen Ländern benachteiligen einer OECD-Studie zufolge vor allem jüngere Arbeitnehmer. Unabhängig vom Bildungsstand ist die Arbeitslosenquote unter 25- bis 34-Jährigen höher als bei den 55- bis 64-Jährigen, wie Zahlen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zeigen. In Krisenzeiten setzten Arbeitgeber eher auf erfahrene Arbeitskräfte, hieß es in der am Montag in London vorgestellten Studie. Zudem verlangsame die Erhöhung des Rentenalters in der Tendenz die Rotation auf dem Arbeitsmarkt. Verglichen wurden Zahlen aus den 34 OECD-Mitgliedsländern und zehn Partnerländern.
Besonders deutlich ist der Unterschied bei Arbeitnehmern, die kein Abitur oder vergleichbare Abschlüsse haben. Im Schnitt sind in dieser Gruppe 10 Prozent der älteren ohne Job, aber 21 Prozent der jüngeren. Menschen mit höherem Bildungsabschluss, etwa einem Studium, haben generell ein geringeres Risiko, keinen Arbeitsplatz zu finden. Auch der Unterschied zwischen den Generationen ist in dieser Gruppe kleiner: Bei 25- bis 34-Jährigen liegt die Arbeitslosenquote bei 8 Prozent, bei den 55- bis 64-Jährigen sogar nur bei 4 Prozent.
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Ein besonderes Lob für Deutschland gab es mit Blick auf die Altersgruppe der 20- bis 24-Jährigen. Während im Jahr 2005 noch 18 Prozent der jungen Menschen in diesem Alter weder arbeiteten noch studierten oder an anderen Bildungsprogrammen teilnahmen, waren es 2013 nur noch 10 Prozent - während der Durchschnitt in den untersuchten Ländern mit 18 Prozent konstant blieb.
Hinter Luxemburg (8 Prozent) und Island (9 Prozent) liegt die Bundesrepublik damit auf Platz drei unter den OECD-Ländern und ihren Partnern, gemeinsam mit der Schweiz und den Niederlanden. In Griechenland, Italien, Spanien und der Türkei waren dagegen mehr als 30 Prozent der 20- bis 24-Jährigen weder in einem Arbeitsverhältnis noch in der Ausbildung.
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