Nur mit Foto in die Praxis

Ab Oktober wird die elektronische Gesundheitskarte eingeführt, jetzt schon müssen Versicherte Lichtbilder einschicken. Damit sollen Schummeleien erschwert werden
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Ärzteprotest gegen die Gesundheitskarte: Viele Mediziner befürchten teuren Mehraufwand und argwöhnen, dass ihre Arbeit kontrolliert werden soll. Foto: dpa
az Ärzteprotest gegen die Gesundheitskarte: Viele Mediziner befürchten teuren Mehraufwand und argwöhnen, dass ihre Arbeit kontrolliert werden soll. Foto: dpa

Ab Oktober wird die elektronische Gesundheitskarte eingeführt, jetzt schon müssen Versicherte Lichtbilder einschicken. Damit sollen Schummeleien erschwert werden

MÜNCHEN Sie ist umstritten, kostet bis zu 14,1 Milliarden Euro. Trotzdem soll ab Oktober die elektronische Gesundheitskarte eingeführt werden. Auch in Bayern erhalten Versicherte Briefe, in denen sie aufgefordert werden, ihre Fotos für die Karte einzuschicken.

Was planen die Kassen?

Zunächst wird die Karte im Abrechnungs-Bezirk Nordrhein gestartet, dann nach und nach in der ganzen Republik. In Bayern kommt sie frühestens im Frühjahr 2010. Bayerische Versicherte werden aber jetzt schon angeschrieben, etwa von der BKK Mobil Oil oder der Novitas BKK. Ähnlich wie beim Reisepass müssen Novitas-Mitglieder viele Details beachten: Das Foto darf nicht „vermummt“ sein, der Mund nicht zu weit offenstehen.

Warum ist das Foto wichtig?

„Es dient der Verhütung von Missbrauch“, sagt Susanne Mauersberg, Referentin für Gesundheitspolitik vom Bundesverband der Verbraucherzentralen. Niemand soll mit einer geklauten oder geliehenen Karte zum Arzt gehen können.

Muss ich meiner Kasse ein Foto schicken?

„Der Versicherte hat eine Mitwirkungspflicht“, heißt es bei der Barmer, und auch die AOK Bayern stellt klar: „Wer sein Foto nicht einschickt, kriegt keine Karte.“ Allerdings gibt es Ausnahmen: „Kindern unter 15 Jahren, Pflegebedürftigen, bettlägerigen Versicherten und auch aus religiösen Gründen ist es möglich, die Gesundheitskarte ohne Lichtbild zu beantragen“, sagt Claudia Widmaier vom Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen zur AZ – ein Hintertürchen für alle, die aus Datenschutzgründen ihr Foto nicht auf der Karte sehen wollen. Stefanie Meyer-Maricevic von der Barmer in Bayern weist außerdem darauf hin, dass Versicherte anstelle der Abrechnung per Karte die Kostenerstattung wählen können. Dabei zahlen die Patienten ihre Arztrechnung selbst und lassen sich den Betrag von der Kasse erstatten – allerdings ein umständliches und manchmal auch teures Verfahren. cpl/sun

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