Nordkoreas Wirtschaft erstmals seit drei Jahren gewachsen

Gegen den weltweiten Trend befindet sich die Wirtschaft in Nordkorea offenbar im Aufwind. Das weitgehend abgeschottete Land profitiert von kräftigen Bauaktivitäten.
dpa |
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Arbeiter einer Seifenfabrik in Nordkorea.
-/kyodo/dpa/dpa Arbeiter einer Seifenfabrik in Nordkorea.

Seoul - Die Wirtschaft des abgeschotteten Nordkorea ist 2019 nach Schätzungen aus Südkorea angesichts stärkerer Bauaktivitäten und einer Zunahme der Dienstleistungen erstmals seit drei Jahren wieder leicht gewachsen.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Nachbarlandes habe um 0,4 Prozent zugelegt, schreibt die Zentralbank in einem am Freitag in Seoul veröffentlichten Bericht. 2017 war den Schätzungen zufolge das BIP um 3,5 Prozent, 2018 um 4,2 Prozent geschrumpft.

Die Berechnungen des BIP gelten als unsicher, da aus dem sozialistischen Land so gut wie keine aktuellen Daten zur Wirtschaftsleistung veröffentlicht werden. Die Zentralbank in Südkorea greift dabei vor allem auf Daten des Geheimdienstes und von Forschungsinstituten zurück, die sich auf Nordkorea spezialisiert haben.

Die Bauaktivitäten in Nordkorea erhöhten sich 2019 laut der Bank im Jahresvergleich um 2,9 Prozent. Das sei auf die Entwicklung von Tourismusgebieten und den Bau von Kraftwerken zurückzuführen.

Nordkorea hatte im Dezember den Abschluss der Modernisierung der abgelegenen Stadt Samjiyon im Norden des Landes gefeiert. Der Umbau der Stadt wird auch als Teil der Entwicklungspläne von Machthaber Kim Chongun gesehen, eine selbstständige Wirtschaft aufzubauen. Wegen seines Atomwaffenprogramms ist Nordkorea internationalen Sanktionen unterworfen, die die wirtschaftliche Entwicklung des Landes hemmen.

Im vergangenen Jahr legte nach den Angaben aus Seoul auch die Produktion im Bereich Landwirtschaft, Forstwesen und Fischerei zu, während im Bergbau und in der herstellenden Produktion Rückgänge verzeichnet wurden. Das Volumen des Außenhandels sei um 14,1 Prozent auf 3,24 Milliarden US-Dollar (2,72 Mrd Euro) gestiegen, wobei nur 280 Millionen Dollar auf die Exporte und 2,97 Milliarden Dollar auf die Einfuhren entfielen.

© dpa-infocom, dpa:200731-99-991805/2

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