Neue Hinweise auf Ecclestone-Erpressung

Kurz vor Beginn des Prozesses gegen den Ex-Vorstand der Bayerischen Landesbank Gerhard Gribkowsky verdichten sich die Hinweise auf eine Erpressung.
dapd |
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Kurz vor Beginn des Prozesses gegen den Ex-Vorstand der Bayerischen Landesbank Gerhard Gribkowsky verdichten sich die Hinweise auf eine Erpressung.

München -  Die Zeugenaussage einer Ex-Mitarbeiterin untermauere die Behauptung von Formel-1-Mogul Bernie Ecclestone, er sei erpresst worden, berichtete das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ am Samstag vorab.

Gribkowsky selbst bestreitet dies. Die Frau habe in ihrer Vernehmung vor der Staatsanwaltschaft München über ein Papier berichtet, das eine Verbindung zwischen Ecclestone und dem Familientrust seiner Ehefrau nahegelegt habe.

Bei einem Nachweis dieser Verbindung hätte der Trust vermutlich Steuernachzahlungen in Milliardenhöhe leisten müssen. Das Papier habe ihr ein TV-Rechtehändler übergeben, den sie im Jahr 2004 im Auftrag der Bank besucht und der mit Ecclestone einen Rechtsstreit geführt habe.

Schriftstück auf Ecclestones Schreibtisch liegen lassen

Das Schriftstück habe sie im Anschluss an Gribkowsky weitergereicht. Er habe ihr später triumphierend erzählt, er habe das Papier bei Ecclestone in London unauffällig auf dessen Schreibtisch liegen lassen. Kurz danach habe sich Ecclestone empört gemeldet und gefragt, woher er das Papier habe.

Die Zeugin bestätigte damit im Kern eine Darstellung des Ecclestone-Biografen Tom Bower, der sich auf ein Gespräch mit Gribkowsky bezog. In seiner Vernehmung bei der Staatsanwaltschaft hatte Ecclestone dem Bericht zufolge angegeben, Angst gehabt zu haben.

Er habe wegen einer laufenden Steuerprüfung der britischen Finanzbehörden befürchtet, dass Hinweise von Gribkowsky weitere Nachforschungen hätten auslösen können. In diesem Fall wäre er pleite gewesen, ohne Haus, „ohne Armbanduhr“. Dies sei der einzige Grund für die Millionenzahlungen gewesen.

Gribkowsky muss sich vom 24. Oktober an wegen Bestechlichkeit, Untreue und Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit dem Verkauf der Formel-1-Rechte verantworten. Der frühere Risikomanager der BayernLB soll von Ecclestone Schmiergeld kassiert haben, damit die Landesbank ihre Beteiligung an der Rennserie an den britischen Finanzinvestor CVC verkauft.

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