Neubestellungen 2014: Airbus hängt Boeing ab

Europas größter Flugzeugbauer Airbus hat seinen US-Rivalen Boeing im vergangenen Jahr bei Neubestellungen abgehängt.
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Der Riesenjet A380 soll 2015 erstmals die Gewinnschwelle erreichen. Ein Verkaufsschlager ist er aber nicht.
dpa Der Riesenjet A380 soll 2015 erstmals die Gewinnschwelle erreichen. Ein Verkaufsschlager ist er aber nicht.

Toulouse - Airbus verkaufte 1456 Flugzeuge und damit 24 mehr als sein US-Konkurrent, wie aus den am Dienstag in Toulouse veröffentlichten Jahreszahlen hervorgeht. Für Airbus war es nach 2013 das beste Auftragsjahr der Unternehmensgeschichte. Allerdings lagen die Amerikaner bei den Auslieferungen und dem Wert der Neuaufträge deutlich vorn.

"Airbus hat seine Ziele 2014 nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen", sagte Fabrice Brégier, Chef der Verkehrsflugzeugsparte der Airbus Group.

So summierten sich die Neuaufträge bei Airbus laut Preisliste auf 175 Milliarden Dollar (148 Mrd Euro). Boeing kam wegen des höheren Anteils von Großraumjets auf 233 Milliarden Dollar. Zudem lieferte Boeing mit 723 Flugzeugen fast 100 Maschinen mehr aus als die Europäer. Gleichwohl stellte Airbus mit 629 Flugzeugen einen neuen Produktionsrekord auf.

Wegen der hohen Zahl der Neubestellungen schwollen die Auftragsbücher beider Anbieter zuletzt kräftig an. Airbus kam Ende 2014 auf einen Auftragsbestand von 6386 Flugzeugen, bei Boeing standen Bestellungen für 5789 Maschinen in den Büchern. Für begehrte Modelle ist die Produktion auf Jahre hinweg ausgebucht. Für das Airbus-Flaggschiff A380 blieben Bestellungen hingegen rar. Für Boeings größtes Modell 747-8 gab es zwei Neuaufträge - und zwei Abbestellungen.

Lesen Sie hier: Debatte um Zukunft der A380

Reißenden Absatz fanden bei Airbus vor allem die Mittelstreckenjets der A320-Familie, die wie das Konkurrenzmodell Boeing 737 den Großteil der Verkäufe ausmachen. Airbus lieferte allein 490 Flugzeuge dieser Klasse aus, außerdem 108 Exemplare des Langstreckenfliegers A330.

Der neue Hoffnungsträger von Airbus, der spritsparende Langstreckenjet A350, wurde erstmals kurz vor Weihnachten übergeben - an den Großbesteller Qatar Airways. Die A350-Produktion ist bereits bis zum Jahr 2021 ausgebucht.

Mit dem Flieger tritt Airbus gegen Boeings jüngsten Langstreckenjet 787 "Dreamliner" und das ältere, aber größere Modell 777 an, das nun eine sparsamere Neuauflage bekommen soll. Die auf 114 Jets gewachsene "Dreamliner"-Produktion hatte Boeings gesamte Auslieferungen im vergangenen Jahr nach oben getrieben. Boeing hatte seine Zahlen vor einer Woche vorgelegt.

Vom weltgrößten Passagierflugzeug A380 gingen im vergangenen Jahr 30 an die Kunden. Allerdings läuft der Absatz nicht so wie gewünscht. Im vergangenen Jahr hatte Airbus keine einzige neue Airline als Kunden für den Riesenjet gefunden. Die Konzernspitze brachte selbst die Diskussion über ein Ende des Vorzeigejets auf, davon will aber Flugzeugbau-Chef Brégier nichts wissen. Die A380 soll nach bisheriger Planung 2015 erstmals die Gewinnschwelle erreichen.

Im laufenden Jahr will Brégier die Airbus-Produktion weiter ausbauen und mindestens so viele Neubestellungen hereinholen wie fertige Maschinen die Werkshallen verlassen.

 

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