Neuauflage des Schwalbe Kult-Mopeds
Suhl - Der Neustart des DDR-Kultmopeds Schwalbe als Elektroroller ist auf 2013 vertagt. Trotz eines Gesellschafterwechsels soll die e-Schwalbe im Retrolook im kommenden Frühjahr auf den Markt kommen, erklärte der Geschäftsführer der Elektrofahrzeugwerke (EFW) in Suhl, Thomas Martin, auf Anfrage.
Er bestätigte einen Bericht der Zeitung "Freies Wort" (Mittwoch), wonach der Darmstädter Energieanbieter Entega aus der Firma in Suhl aussteigt. Es gehe dabei um 48 Prozent der Anteile am Elektrofahrzeugwerk. "Glücklicherweise konnten wir bereits einen neuen Investor gewinnen, der die Anteile von Entega übernehmen wird", sagte Martin.
Die weitere Finanzierung der Südthüringer Firma, die sich der Wiederbelebung des in der DDR beliebten Zweirad-Klassikers des ehemaligen Suhler Simson-Werks verschrieben hat, sei sichergestellt, erklärte der Geschäftsführer. Wie geplant werde die e-Schwalbe vom 3. bis 7. Oktober auf der Zweiradmesse Intermot in Köln präsentiert. Der Prototyp war im vergangenen Jahr unter anderem in Berlin vorgestellt worden. Das Retrogefährt soll nach Firmenangaben in der 8-PS-Variante Tempo 80 fahren und eine Reichweite von 60 Kilometern haben.
Nach dem Zeitungsbericht soll der Elektroroller zu Preisen zwischen 4700 und 5800 Euro auf den Markt kommen. Die Markteinführung war allerdings mehrfach vertagt worden. Entega soll noch weiteren Entwicklungsbedarf gesehen haben. Das "Freie Wort" nannte einen Investitionsbedarf von weiteren 2,6 Millionen Euro.
Das puristische Gefährt hatte nach der Wiedervereinigung auch Fans in Westdeutschland gefunden. Das Interesse an dem Roller, dessen Produktion in der DDR bereits 1985 eingestellt worden war, hatte immer wieder für Wiederbelebungsversuche gesorgt. Erste Pläne waren von einer Produktion der e-Schwalbe im Sommer 2011 ausgegangen.
In Suhl waren in der DDR Zweiräder in großen Stückzahlen gebaut worden - viele hatten Vogelnamen: neben der Schwalbe gab es auch Star, Sperber oder Habicht.