Nach Kursrutsch: Dax stabilisiert sich
Nach dem Kursrutsch der vergangenen zwei Handelstage hat sich der Dax am Dienstag stabilisiert. Nach wie vor ist aber die Euro-Schuldenkrise das beherrschende Thema am Aktienmarkt.
Frankfurt/Main - Der deutsche Leitindex pendelte am Mittag um seinen Vortagsschluss und notierte 0,03 Prozent schwächer bei 6417 Punkten - am Freitag und Montag war der Leitindex insgesamt um gut fünf Prozent abgerutscht. Der MDax gewann zuletzt 0,28 Prozent auf 10 456 Punkte. Für den TecDax ging es um 0,04 Prozent auf 746 Punkte hoch. Der Euro schwankte in Sichtweite seines jüngsten Zweijahrestiefs um die Marke von 1,21 US-Dollar.
Am späten Montagabend hatte die US-Ratingagentur Moody's den Ausblick für Deutschland, die Niederlande und Luxemburg auf negativ gesetzt und die Euro-Schuldenkrise damit um ein Kapitel erweitert. "Die Krise hat einen neuen Schweregrad erreicht", kommentierte Expertin Viola Julien von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) die aktuelle Lage. Zuletzt hatte sich die Situation in Spanien verschärft. Am Markt gebe es die Sorge, dass das Euroland entgegen allen Beteuerungen der Regierung in Madrid doch noch den kompletten Rettungsschirm in Anspruch nehmen muss, schrieb Expertin Julien weiter.
Dagegen stand, dass in China, der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, sich die Stimmung der Einkaufsmanager in der Industrie im Juli verbesserte und den höchsten Wert seit fünf Monaten erreichte.
Unterdessen nimmt die Berichtssaison deutlich Fahrt auf: Unter anderem mit SAP und Software AG rückten zunächst Technologiewerte in den Fokus. Die SAP-Titel legten nach endgültigen Zahlen um 2,07 Prozent zu, was für die Pole Position im Dax reichte. Dagegen büßten ThyssenKrupp nach enttäuschenden Zahlen ausländischer Konkurrenten 1,70 Prozent ein. Ansonsten spielte die Musik vor allem im TecDax. Dort sprangen die Aktien von SAP-Konkurrent Software AG, die tags zuvor noch unter dem Weggang eines weiteren Managers gelitten hatten, um fast neun Prozent hoch. Deutschlands zweitgrößter Softwarehersteller setzte im zweiten Quartal dank der starken Lizenzerlöse deutlich mehr um als von Experten erwartet.
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