Musik als Folter

Die Amis foltern mit AC/ DC. Aber warum mit den Bee Gees? - Frank Müller, AZ-Aktuell-Chef, über Musik, die nervt – und das nicht nur zur Weihnachtszeit.
von  Abendzeitung

Die Amis foltern mit AC/ DC. Aber warum mit den Bee Gees? - Frank Müller, AZ-Aktuell-Chef, über Musik, die nervt – und das nicht nur zur Weihnachtszeit.

Während diese Zeilen entstehen, läuft bei Bayern 3 gerade der Song „Thanks for Christmas“ von XTC, kurz davor hatten sie „Do They Know it’s Christmas“ von Band Aid und Chris Rea mit „Driving Home For Christmas“. Da ahnt der Kenner, dass auch „Last Christmas“ von Wham nicht mehr weit sein wird.

Ach, was gäbe man jetzt für einen Hammersong von AC/DC – vielleicht „Hells Bells“. Oder wenigstens für Bruce Springsteens soliden Rocker „Born In the USA“. Doch das könnte nicht nur Nachmittagshörer von Bayern 3 verschrecken, sondern auch den politisch korrekten Konsumenten.

Gerade wird gemeldet, dass genau diese Lieder bei US-Verhören in Guantanamo als Akustikfolter eingesetzt werden. Dazu Eminem, interessanterweise auch die Bee Gees.

Nun verbieten sich schlechte Gags ja eigentlich am 60. Jahrestag der Menschenrechte. Andererseits wirft die noch immer nicht geschaffte Festnahme des Terrorführers Osama bin Laden doch die Frage auf, ob die Amis auf die falsche musikalische Strategie setzen. Hätte den Terrorführer nicht längst einer seiner Kumpane verraten, wenn man ihm in einer Endlosschleife „Merry Christmas, Happy Holiday“ von N-Sync in die Ohren geträufelt hätte?

Wer weiß, was der Welt erspart geblieben wäre, hätte GeorgeW. Bush im rechten Moment bei Bayern 3 nach Rat gefragt . . . So. Gleich kommt Wham. Dann ist kein Gedanke mehr möglich. In dem Sinne: Auf Wiederhören.

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