Museum mit Zukunft

AZ-Kulturchef Volker Isfort über die Renovierung des Deutschen Museums
Rund 1,5 Milliarden Euro hat die Renovierung der Berliner Museumsinsel den Steuerzahler gekostet. Selbstverständlich sah die Politik den Erhalt und die Modernisierung des Unesco-Weltkulturerbes als ein wichtiges nationales Anliegen, das Berlin allein niemals hätte stemmen können.
Auch München hat seine Museumsinsel. Das Deutsche Museum, umströmt von der Isar, gehört zu den bekanntesten Museen im Land und gilt als eines der größten naturwissenschaftlichen Museen der Welt. Jeder Münchner kennt die zuckenden Blitze um den Faradayschen Käfig als nostalgische Kindheitserinnerung. Doch das Gebäude ist in die Jahre gekommen. Die Sammlung kann den aktuellen Stand der Technik kaum abbilden, das Haus ist stark renovierungsbedürftig. Insgesamt gibt es stolze 400 Millionen Euro Finanzbedarf. Noch vor wenigen Wochen sorgte sich Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch, der Bund schaue zu selten über den Berliner Tellerrand. Nun darf er mit Museumschef Wolfgang Heckl und Ministerpräsident Horst Seehofer einen großen Erfolg verzeichnen. 180 Millionen Euro kommen vom Bund – ganz ohne bayerisch-preußische Kampfrhetorik. Der Freistaat nimmt noch einmal die gleiche Summe in die Hand, den Rest hat der Museumschef organisiert. Das ist ein Segen für München, denn nichts hätte dem dynamischen Image auf Dauer mehr geschadet als ein verrottetes Technikmuseum im Zentrum der Stadt.