MTU glänzt mit Super-Gewinn

Krise? Welche Krise? 2008 war das beste Jahr der Firmengeschichte des Turbinenherstellers MTU. Auch heuer soll's noch passabel laufen. Nur der Airbus trübt die Stimmung etwas.
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MTU-Beschäftigte arbeiten an einem Hochdruckverdichter: keine Kurzarbeit, keine Entlassungen. Foto: dpa
az MTU-Beschäftigte arbeiten an einem Hochdruckverdichter: keine Kurzarbeit, keine Entlassungen. Foto: dpa

MÜNCHEN - Krise? Welche Krise? 2008 war das beste Jahr der Firmengeschichte des Turbinenherstellers MTU. Auch heuer soll's noch passabel laufen. Nur der Airbus trübt die Stimmung etwas.

Krise? Was für eine Krise? Rund um den Globus schockieren Unternehmen ihre Anleger mit Verlusten und Pleite-Szenarien, aber beim Triebwerks-Zulieferer MTU ist die Welt noch halbwegs in Ordnung. Im vergangenen Jahr fuhr er mit 180 Millionen Euro das beste Ergebnis seiner Geschichte ein. Heuer schrumpft der Gewinn zwar, soll aber immer noch 140 Millionen Euro betragen.

Die Rezession treffe die Münchner Firma nicht wirklich stark, sagte Vorstandschef Egon Behle am Montag. Einen großen Teil seines Gewinns mache MTU schließlich mit der Wartung von Triebwerken, und die fällt nach wie vor an. Auch bei den Triebwerks-Neubestellungen blieb der Einbruch bisher aus. „Stornierungen gab es bisher ganz wenige“, sagte Behle. Aufmerksam wird das Unternehmen höchstens, was die Zahlungskraft seiner Kunden angeht: „Natürlich stehen manche nicht so gut da“, so der Vorstandschef. „Wir liefern auch ’mal ein Triebwerk nicht aus, wenn der Kunde das Triebwerk zuvor nicht oder nicht pünktlich bezahlt hat.“

Mit dem Airbus-Militärtransporter gibt es Probleme

Die Personaleinsparungen halten sich in Grenzen. Etwa zehn Prozent der weltweit 7500 MTU-Beschäftigten sind Leiharbeiter – deren Stellen wurden bisher nur „im zweistelligen Bereich“ gestrichen, sagte Behle, und mittlerweile sehe es angesichts der guten ersten beiden Monate des laufenden Geschäftsjahres sogar so aus, als habe das Unternehmen dabei „etwas vorauseilend reagiert“.

Eine beachtliche Baustelle ist freilich der Militärtransporter A400M. Der Erstflug des ehrgeizigen Riesen-Airbus hätte schon Anfang 2008 stattfinden sollen, aber technische Probleme bremsten das Projekt herunter. Während die Militärs ungeduldig auf den Lastesel warten, traut sich Airbus nicht einmal mehr, einen neuen Termin für den Erstflug zu nennen. Dem Airbus-Mutterkonzern EADS drohen Rückzahlungen bis zu sechs Milliarden Euro. „Wir hätten das verdammte Ding schon im September fliegen können, wenn wir nur flugbereite Triebwerke gehabt hätten", keilte Airbus-Chef Thomas Enders in die Richtung des Triebwerks-Konsortiums, an dem MTU maßgeblich beteiligt ist.

„Darüber gibt es unterschiedliche Betrachtungsweisen“, konterte Behle am Montag zurückhaltend, und spielte den Ball zurück: Vor dem Erstflug des A400M habe Airbus die Antriebe 50 Flugstunden lang in einem so genannten „Flying Testbed“, einer C-130 Hercules von Lockheed, prüfen wollen, so Behle – doch „davon wurden bisher nur etwas über zehn Stunden realisiert“. Airbus sei also mindestens mit schuld an dem Desaster. Entsprechend erwarte er auch keine finanziellen Forderungen von EADS: „Es gibt keine konkreten Diskussionen über irgendwelche wirtschaftlichen Themen.“

sun

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