Millionenabfindung für Löscher: Wie im Lotto?

"Wozu braucht es wirklich zwölf Prozent Rendite?" Matthias Maus, der Chefreporter der AZ. über den Wachwechsel bei Siemens.
Matthias Maus |
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Zu den Leuten, die vom Knacken des Lotto-Jackpots träumen, dürfte Peter Löscher nicht gehören. Auch wenn Geld nicht alles ist, so kann sich der gescheiterte Siemens-Chef doch mit einer Abfindung trösten, für die andere sechs Richtige mit Zusatz- und Superzahl brauchen.

Nun soll man die Leistungen eines Konzernlenkers nicht mit einem Lottospieler vergleichen. Der Stress! Die Arbeitszeiten! Die Verantwortung! Und doch mag sich nach dem unrühmlichen Ende der Löscher-Karriere der Eindruck einstellen, die Konzernlenker seien in ihren Entscheidungen so treffsicher wie der gemeine Tipper mit seinen Kreuzln.

Solarenergie? War wohl nix. Windkraft? Oops! Muss ja ans Netz angebunden werden. ICE? Da kriegen wir leider keine Zulassung.

Man fragt sich schon, ob das alles nur die Märkte machen oder die Konjunktur oder die doofen Politiker. Oder ob solche Fehlentscheidungen nicht früher erkannt werden müssten. Vor allem fragt sich der Laie immer wieder, was das für ein System ist, in dem zwölf Prozent Rendite anscheinend überlebensnotwendig sind.

Es wäre erträglicher, wenn man wüsste, dass der Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen mit dem Streben nach solchen Resultaten vereinbar wäre. Wenn Löschers Nachfolger mal ein Reform-Konzept vorlegen würden, das ohne „notwendige Einsparungen“ auskäme, das wäre schöner als jeder Lottogewinn – für alle.

 

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