Mildes Wetter und gute Konjunktur drücken Arbeitslosigkeit

Nürnberg – Der einsetzende Frühjahrsaufschwung und die stärker werdende Konjunktur haben die Arbeitslosigkeit in Bayern im März deutlich verringert. Die Zahl der Jobsucher ging um fast sechs Prozent auf 281 100 zurück, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Punkte auf 4,0 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Entwicklung ebenfalls positiv: Im März 2014 waren in Bayern noch knapp 6500 Menschen mehr auf Jobsuche als jetzt.
"Die Senkung der Arbeitslosigkeit ist um diese Jahreszeit insbesondere auf die Frühjahrsbelebung zurückzuführen", erläuterte Regionaldirektions-Chef Markus Schmitz. Der Grund: Bauarbeiter, Gärtner & Co. nehmen ihre Arbeit nach der Winterpause peu á peu wieder auf. Entsprechend ist der Rückgang der Erwerbslosigkeit unter den Männern im März deutlich höher ausgefallen als unter den Frauen, die seltener in den sogenannten Außenberufen arbeiten.
"Zudem lässt die ebenso gute konjunkturelle Lage im Freistaat die Arbeitslosigkeit weiter sinken", ergänzte Schmitz. Das Geschäftsklima in Bayern sei unverändert positiv, beim wichtigen verarbeitenden Gewerbe sei sogar eine deutliche Verbesserung zu verzeichnen. Der Geschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, Bertram Brossardt, nannte die Gründe dafür: "Ohne Zweifel wirken Eurokurs und Ölpreis besonders belebend auf die exportorientierte bayerische Wirtschaft." Zudem hätten sich die Unternehmen inzwischen auf Konjunkturschwankungen und internationale Krisen eingestellt.
Arbeitsministerin Emilia Müller (CSU) zeigte sich überzeugt, dass die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt anhält. "Für das Gesamtjahr rechne ich im Durchschnitt mit weniger als 250 000 Arbeitslosen in Bayern. Damit werden wir das Niveau des Boom-Jahres 2012 erreichen oder sogar noch unterschreiten", kündigte Müller an.
Die Ministerin dürfte dabei auch die Arbeitskräftenachfrage im Blick haben. Denn im März waren den Arbeitsagenturen mit 83 500 offenen Stellen fast 18 Prozent mehr unbesetzte Posten gemeldet als im Vorjahr. "Ein höherer Bestand wurde seit Juni 2001 nicht mehr erreicht", berichtete Schmitz. "Der Stellenzuwachs ist vor allem auf die Zeitarbeit, das Gesundheits- und Sozialwesen, Immobilien, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen sowie das verarbeitende Gewerbe zurückzuführen."