Middelhoff fordert Millionen von Bank - Urteil rückt in weite Ferne

Der frühere Topmanager Thomas Middelhoff fordert vom Bankhaus Sal. Oppenheim Schadenersatz in Millionenhöhe. Doch der Zivilprozess wird unterbrochen. Grund: Sein Antrag auf Privatinsolvenz.
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Middelhoff war im November wegen Untreue und Steuerhinterziehung zu drei Jahren Haft verurteilt und sofort in Untersuchungshaft genommen worden.
dpa Middelhoff war im November wegen Untreue und Steuerhinterziehung zu drei Jahren Haft verurteilt und sofort in Untersuchungshaft genommen worden.

Köln - Im Kölner Zivilprozess von Ex-Topmanager Thomas Middelhoff gegen das Bankhaus Sal. Oppenheim rückt ein Urteil in weite Ferne. Middelhoff fordert gut 100 Millionen Euro von der Bank. Doch weil er Ende März Privatinsolvenz beantragte, sei das Verfahren nach der Zivilprozessordnung unterbrochen worden, teilte das Kölner Landgericht am Donnerstag auf Anfrage mit. Zuvor hatte es die Prozessbeteiligten informiert.

Der einstige Arcandor-Chef verlangt gut 100 Millionen Euro von seiner früheren Hausbank als Schadenersatz. Er sei bei der Anlage in mehrere Fonds falsch beraten worden. Sal. Oppenheim wiederum fordert mehr als 100 Millionen Euro von Middelhoff im Rahmen einer Widerklage. Er habe Darlehen nicht zurückgezahlt.

Lesen Sie hier: Thomas Middelhoff: 672 Stunden ohne Schlaf?

Zu Prozessbeginn im November 2014 hatte der Vorsitzende Richter Stefan Singbartl dem Kläger wenig Hoffnung auf Erfolg gemacht. Er sprach von "recht ungünstigen Aussichten für die Klage". Singbartl sagte damals, er habe "ziemliche Probleme mit der Substanz des klägerischen Vortrags". Das Urteil war zunächst Anfang Februar erwartet worden, hatte sich dann aber verzögert.

Wie es nun weitergeht, ist offen. Eine Gerichtssprecherin erklärte, laut Zivilprozessordnung sei es auch möglich, dass der vorläufige Insolvenzverwalter eine Fortsetzung des Verfahrens beantrage. Middelhoff hatte am 31. März beim Amtsgericht Bielefeld Privatinsolvenz beantragt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter war Rechtsanwalt Thorsten Fuest bestellt worden.

Middelhoff war am 14. November 2014 vom Essener Landgericht wegen Untreue und Steuerhinterziehung zu drei Jahren Haft verurteilt und in Untersuchungshaft genommen worden. Der Bundesgerichtshof wird wohl erst in einigen Monaten über seine Revision entscheiden.

Der 61-Jährige ist erkrankt und wird nach Angaben seiner Anwälte derzeit am Uniklinikum Essen behandelt. Middelhoffs Verteidiger hatten kürzlich erneut einen Antrag auf Haftprüfung gestellt. Der frühere Topmanager sei haftunfähig, sein Gesundheitszustand habe sich unter den Bedingungen der Haft in der JVA Essen dramatisch verschlechtert.

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