Microsoft steht in den USA weiter unter Aufsicht

Erfolgreich, aber unfrei: Der größte Software-Konzern der Welt muss sich noch mindestens bis zum Herbst 2009 vom US-Justizministerium überwachen lassen - und ist damit noch gut bedient.
Der weltgrößte Software-Konzern Microsoft muss in den USA noch fast zwei weitere Jahre unter Kartellaufsicht bleiben. Das gab die zuständige US-Bundesrichterin Colleen Kollar-Kotelly am Dienstag bekannt. Die Aufsichsfrist soll nun bis zum 12. November 2009 gelten.
Der Grund für die Verlängerung bis November 2009 seien erhebliche Verzögerungen bei der Bereitstellung technischer Dokumentationen durch Microsoft gewesen, erklärte sie zur Begründung. Microsoft kündigte an, man werde weiterhin in vollem Umfang mit den Behörden kooperieren. Die US-Richterin betonte, die Aufsicht könne auch darüber hinaus verlängert werden. Einzelne US-Bundesstaaten und Anwälte konkurrierender Unternehmen hatten zuvor eine Verlängerung um fünf Jahre gefordert. Dies lehnte Kollar-Kotelly ab. Eine solche Frist könne als Sanktion gegen Microsoft gewertet werden. Die Überwachung von Microsoft durch das Kartellamt im US-Justizministerium sollte ursprünglich im Dezember 2007 enden, wurde wegen juristischer Probleme aber zunächst bis Ende Januar 2008 verlängert. Die Beobachtung durch die US-Behörden war Teil eines Vergleichs im Kartellverfahren gegen Microsoft aus dem Jahr 2002. In dem Verfahren ging es um den Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung aus der Dominanz des PC-Betriebssystems Windows. Microsoft verpflichtete sich unter anderem, anderen Software-Herstellern mehr Informationen für die Einbindung ihrer Programme in Windows zur Verfügung zu stellen. (nz/dpa)