Metro-Mitarbeiter zittern um ihre Jobs

Handelskonzern will weltweit 15000 Stellen abbauen. Auch Märkte in München betroffen
MÜNCHEN Es war die zynische Reaktion, die die Börse oft bei solchen Ankündigungen zeigt: Sie ließ den Kurs der Metro-Aktie kräftig steigen. Zuvor hatte der Handelskonzern angekündigt, er werde bis ins Jahr 2012 weltweit 15000 Stellen streichen.
Bereits Ende 2008 hatte der Konzern den Abbau von 4000 Jobs bei den Metro-Großmärkten „Cash & Carry“ und bei Real angekündigt. Wo die zusätzlichen 11000 Stellen wegfallen, ließ der Konzern offen. Man wolle dabei „die natürliche Fluktuation nutzen“, so ein Metro-Sprecher zur AZ. Er zeigte sich optimistisch, dass das funktioniere, denn sie sei im Handel besonders hoch.
Zum Metro-Konzern gehören auch die Elektronikketten Media-Markt und Saturn sowie die Kaufhof-Warenhäuser. Vor allem dort zittern die Mitarbeiter um ihre Jobs. „Im Gespräch ist, fünf Prozent der Stellen bei Kaufhof abzubauen“, sagt Georg Wäsler von der Gewerkschaft Verdi in München. In den Münchner Häusern würde das den Wegfall von rund 100 Jobs bedeuten – „egal, wie erfolgreich die Häuser sind“, sagt Wäsler. „Selbst eine Goldgrube wie der Kaufhof am Münchner Marienplatz wäre betroffen.“
Klar ist bereits, dass der Real-Markt in München-Nord an der Maria-Probst-Straße geschlossen wird. „Die 180 Mitarbeiter dort verlieren ihren Job“, sagt Wäsler. Für den Cash & Carry-Markt in Pasing rechnet Wäsler mit einem „massiven Stellenabbau“.
Aber nicht nur bei Metro droht den Mitarbeitern Ungemach. Wie die AZ aus Gewerkschaftskreisen erfuhr, plant auch der Karstadt-Konzern den Abbau von 1400 weiteren Jobs in Deutschland. aja