Mein iPhone versteht mich nicht

In der vierten Folge des iPhone-Tests geht es um Sprachsteuerung und Sprachmemos. Also um eine sinnlose Spielerei und ein sensationelles Diktiergerät.
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In der vierten Folge des iPhone-Tests geht es um Sprachsteuerung und Sprachmemos. Also um eine sinnlose Spielerei und ein sensationelles Diktiergerät.

Es soll ja Menschen geben, die sich nur deshalb ein iPhone zulegen, damit jemand mit ihnen spricht. Zu empfehlen ist das nur bedingt Gemeint ist übrigens nicht die hundsordinäre Telefonfunktion. Sicher, man kann mit einem iPhone auch telefonieren, aber ehrlicherweise gibt es dafür bessere Geräte. Und geben wir´s doch zu, zumindest für die Kinder in uns Männern ist das iPhone das letzte legitime Spielzeug, mit dem wir geschäftliche Interessen vortäuschen, letztlich aber doch nur an Unterhaltung interessiert sind. Und wenn´s nur mit sich selber ist.

Und deshalb ist die neue Sprachsteuerung auch das Feature, auf das man ganz besonders gespannt sein durfte. Immerhin hat Apple dafür auch die Hometaste freigeräumt, bei längerem Drücken jedenfalls. Von hier aus soll man also ganz einfach einen Kontakt anrufen oder ein Lied aus dem iPod ansteuern können – wenn einen das iPhone versteht. Nun habe ich mal ein Praktikum beim Radio gemacht und bilde mir ein, laut und deutlich vorsprechen zu können, wenn ich denn nur will. Und ich wollte, zu diesen Testzwecken jedenfalls. Das iPhone allerdings kann (oder will?) mich nicht verstehen.

Ich habe den Namen meines Chefs angesagt, man wollte mich mit meinem Zahnarzt verbinden. Ich habe mir ein Lied von U2 gewünscht, man schlug mir die Nummer einer Ute vor. Ich habe den Namen unseres Ministerpräsidenten gesagt, man bot mir Peter Fox und sein „Haus am See“ an. Und wenn man am Ende entnervt „Mist“ zur Sprachsteuerung sagt, bietet er ein „Mercedes“-Haus aus dem Telefonbuch an.

Meine Sprachsteuerung und ich, das ist ein einziges ärgerliches Missverständnis, und ich bin mir sicher: an mir liegt es nicht. Sie versteht mich nicht, und umgekehrt; ist sie mir einfach unsympathisch. Als revolutionär preist Apple an, das man sein iPhone jetzt fragen kann, welches Lied der iPod gerade spielt. Aber erstens weiß ich das meistens selber, weil ich´s ja ausgesucht habe – und zweitens ist diese blecherne Männerstimme mit der Erotik einer Gegensprechanlage kaum zu verstehen – und nicht zu ertragen. Fazit: Das Feature Sprachsteuerung ist die eine Verschwendung der Hometaste.

Sensationell gut dagegen funktioniert die Funktion Sprachmemos,die mit der neuen Software 3 OS kam. Ein digitaler Rekorder mit phantastischer Aufnahmequalität. Klare Sprache, kaum Außengeräusche, dafür sind auch Außenstehende gut zu verstehen. Ein endlos langes Diktiergerät ist das, bei dem problemlos vor- und zurückgespult werden kann und das sich sogar mit iTunes daheim auf dem Mac oder PC synchronisieren lässt. Die Sprachmemo-Funktion macht jedes weitere Diktiergerät überflüssig.

Gunnar Jans

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