Mehr Tempo bei der neuen Kfz-Steuer

Die Orientierung am CO2-Ausstoß soll den Kauf von Neuwagen ankurbeln - und so der Autobranche helfen. Wirtschaftsminister Michael Glos will die neue Steuer deshalb schneller einführen als geplant. Auch anderswo wird der Ruf nach staatlicher Unterstützung für die kriselnde Industrie lauter.
Produktions-Stopps bei den Herstellern, Krisenzeichen bei den Zulieferern: Die miese Lage in der Autoindustrie lässt den Ruf nach staatlicher Unterstützung für die kriselnde Branche lauter werden. EU-Industriekommissar Günter Verheugen fordert „sehr konkrete Hilfe, um die Nachfrage nach Neufahrzeugen wieder anzukurbeln“. Beim Verband internationaler Kfz-Hersteller heißt es: Man brauche schnell einen Steuerbonus für Käufer von Neuwagen. Der Verband der Automobilindustrie fordert: Die KfW-Bank soll Autokäufern günstige Kredite gewähren, damit sie damit ihren Neuwagen finanzieren können.
VDA-Chef Matthias Wissmann drängt die Regierung außerdem dazu, die am CO2-Ausstoß orientierte Kfz-Steuer möglichst bald einzuführen. Das wäre ein „klares Signal an die verunsicherten Verbraucher“. Tatsächlich könnte die neue Kfz-Steuer wegen der Krise schneller kommen als geplant. Bundeswirtschaftsminister Michael Glos kündigte eine Entscheidung für nächste Woche an. Die Hoffnung: Je eher klar ist, welche umweltfreundlichen Autos steuerbegünstigt sind, desto schneller schaffen die Bürger sich einen Neuwagen an.
"Solange die Leute verunsichert sind, kaufen sie keine Autos"
Ob das klappt, ist offen. An der Krise sei nicht nur die Kaufzurückhaltung schuld, heißt es beim Deutschen Institut für Wirtschafsforschung. Auch „Managementfehler“ in den Firmen hätten dazu beigetragen. Auch der Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer hält Anreize über die Steuer für wirkungslos: "Solange die Leute verunsichert sind, kaufen sie keine Autos - da kann der Steuerbonus noch so groß sein", sagte er der AZ. Kurzfristig hält der Experte ein staatliches Kreditprogramm für Auto-Zulieferer, die in Not geraten, für sinnvoller. „Von der Bank nämlich bekommen die kein Geld mehr.“ Außerdem solle der Staat Investitionen in die Straßen-Infrastruktur vorziehen.
aja