Mehr als ein Spiel - oder Zwei Herzen in einer Brust

Zum Halbfinal-Hit zwischen Deutschland und der Türkei ein Doppelkommentar - von AZ-Chefredakteur Arno Makowsky und Halit Celikbudak, Chefredakteur der Tageszeitung Hurriyet.
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Zwei Herzen in einer Brust.
dpa 2 Zwei Herzen in einer Brust.
Halit Celikbudak
Hurriyet 2 Halit Celikbudak

Zum Halbfinal-Hit zwischen Deutschland und der Türkei ein Doppelkommentar - von AZ-Chefredakteur Arno Makowsky und Halit Celikbudak, Chefredakteur der Tageszeitung Hurriyet.

Zwei Herzen in einer Brust

Eine Prognose über den Ausgang des Spiels ist schwierig. Natürlich wird das Herz des Anhängers für „seine“ Mannschaft schlagen. Aber egal wie es ausgeht, sollte man doch gemeinsam feiern. So könnte dieses Spiel ein Meilenstein deutsch-türkischer Freundschaft werden.

Ein Indiz dafür sind doch deutsche und türkische Fahnen an den Autos und den Balkonen. So hat auch der Deutsche Fußballbund deutsche und türkische Fans zum friedlichen gemeinsamen Feiern aufgerufen. Aber wie kann man gemeinsam feiern, wenn die eigene Mannschaft verloren hat?

Dies ist möglich! Können in einer Brust nicht zwei Herzen schlagen? Gewinnt die eine Mannschaft, verliert die andere. Man lässt sich von der Freude der Gewinner anstecken, um so die Traurigkeit für die eigene Mannschaft besser zu ertragen. Frei nach Voltaire: „Freundschaft ist die Verbindung der Seelen“.

Halit Celikbudak

Mehr als ein Spiel

Die Verlockung ist groß, vor einem solchen Spiel zu sagen: Haut sie weg! Schließlich geht es nur um Fußball. Die Deutschen wollen gewinnen, die Türken wollen gewinnen. Ganz einfach, oder? Nein. Natürlich ist das EM-Halbfinale nicht nur ein Spiel.

Mehr als zwei Millionen Türken leben in Deutschland. Die meisten von ihnen gehören ganz selbstverständlich dazu, unsere Gesellschaft würde nicht funktionieren ohne sie. Aber – und auch das gehört zur Ehrlichkeit – es gibt auch Türken, die sich nicht integrieren wollen; die Kriminalitätsrate unter ihnen ist besonders hoch. Das alles schwingt mit an einem solchen Tag.

Zum Glück zählen auf dem Fußballplatz keine Vorurteile und keine EU-Mitgliedschaft. Heute geht es ums Siegen und ums Feiern – am liebsten ohne übertriebenes nationales Gedöns.

Arno Makowsky

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