Manipulations-Skandal: VW-Aktie bricht um 13 Prozent ein

Volkswagen-Chef Martin Winterkorn kann nach Meinung von Autofachmann Ferdinand Dudenhöffer angesichts des Abgas-Skandals in den USA nicht im Amt bleiben. Die Aktie des Unternehmens stürzte dramatisch ab.
Wolfsburg - Dass der Manipulations-Skandal VW teuer zu stehen kommen wird, dürfte feststehen. Aber nicht nur die drohenden Strafzahlungen in den USA belastendas Unternehmen, sondern auch der vertrauensverlust der Anleger: Sie straften VW für die systematische Verfälschung von Abgas-Testergebnissen ab und ließen den Aktienkurs um 13 Prozent abstürzen. VW erlebt damit im börslichen Handel einen regelrechten schwarzen Montag.
Unter anderem vor diesem Hintergrund wird nun der Konzernchef in die Verantwortung genommen: Winterkorn, in dessen Verantwortung auch die konzernweite Forschung und Entwicklung falle, habe entweder von den Manipulationen gewusst oder aber er sei ahnungslos und habe seinen Geschäftsbereich nicht im Griff, sagte Ferdinand Dudenhöffer, der Direktor des CAR-Instituts der Universität Duisburg-Essen, der "Frankfurter Rundschau".
"In beiden Fällen würde ich sagen, dass Winterkorn an der Konzernspitze nicht mehr tragbar ist." Der "Westdeutschen Allgemeinen" sagte er: "Jeder Politiker könnte bei einer solchen Angelegenheit nicht in seinem Amt bleiben."
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Volkswagen hatte am Sonntag eingeräumt, die Abgaswerte von Diesel-Autos in den USA für Fahrzeugtests manipuliert zu haben. Die US-Umweltbehörde EPA führt eine Untersuchung gegen den Konzern unter anderem wegen des Verstoßes gegen das Klimaschutzgesetz "Clean Air Act" verstoßen. Dem Dax-Konzern drohen deswegen schlimmstenfalls Strafzahlungen von mehr als 18 Milliarden Dollar und ein nicht abzuschätzender Imageschaden.