Lokführer-Tarife: GDL erwartet Angebot der Bahn
Zum Auftakt der Tarifverhandlungen für rund 21 500 Lokführer erwartet die Gewerkschaft GDL ein Angebot der Deutschen Bahn. Die Forderung nach sieben Prozent mehr Geld stehe bereits seit Ende Mai, die Bahn habe aber noch immer kein Gegenangebot unterbreitet.
Berlin/Frankfurt - Dies teilte die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) am Montag in Frankfurt mit. Die Verhandlungen beginnen am 11. Juli in Berlin. Eine Bahnsprecherin sagte, dies sei der richtige Ort, um über ein Angebot zu sprechen. Der Tarifvertrag war zum 30. Juni ausgelaufen.
Die GDL will die Tarifrunde nach eigenen Angaben zügig abschließen. "Wenn sich die DB aber selbst bei dem ersten Angebot schon ziert, ist das kein gutes Zeichen", erklärte der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky.
Auch vergangene Tarifrunden hatten kein rasches Ende gefunden: Fast ein Jahr dauerte der Kampf in den Jahren 2007 und 2008, mehrere Warnstreiks, Gerichtstermine und eine vergebliche Schlichtung inklusive.
Damals erzwang die GDL einen Lokführer-Tarifvertrag, elf Prozent mehr Geld und eine Verkürzung der Arbeitszeit. 2010 und 2011 hatten sich GDL und Bahn eine neunmonatige Tarifschlacht geliefert. Nach teils nächtlichen Verhandlungen erstritten die Lokführer ein Einkommensplus von 2,0 Prozent und einen Kündigungsschutz - wieder allerdings nicht ohne Streiks im Güter- und Personenverkehr.
Angesichts der bisherigen Tarifabschlüsse in diesem Jahr seien sieben Prozent diesmal eine angemessene Forderung, sagte Weselsky. Die Bahn habe ihren Gewinn im vergangenen Jahr um 26 Prozent gesteigert. Zudem sei die Tarifrunde 2011 mit einer Entgelterhöhung um zwei Prozent sehr moderat ausgefallen. Die Gewerkschaft will auch eine Erhöhung der betrieblichen Altersvorsorge erreichen.
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