Lichtblicke am US-Jobmarkt mehren sich

Lange Zeit sah es düster aus auf dem US-Jobmarkt, jetzt mehren sich die Hoffnungsschimmer: Die Arbeitslosenquote fiel im November unerwartet deutlich - der niedrigste Stand seit März 2009.
von  dpa

Lange Zeit sah es düster aus auf dem US-Jobmarkt, jetzt mehren sich die Hoffnungsschimmer: Die Arbeitslosenquote fiel im November unerwartet deutlich von zuletzt 9,0 auf 8,6 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte - der niedrigste Stand seit März 2009.

Washington - Es kamen 120 000 Jobs hinzu und damit in etwa so viele wie erwartet. Als Lichtblick kam hinzu, dass die Statistiker den Stellenzuwachs der beiden Vormonate um insgesamt 72 000 nach oben korrigierten.

"Wir müssen dafür sorgen, dass das (Job-) Wachstum weitergeht", sagte US-Präsident Barack Obama. Seinen Worten zufolge schuf die US-Wirtschaft 21 Monate in Folge Stellen - insgesamt fast drei Millionen Jobs. Allerdings waren während der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise mehr als acht Millionen verloren gegangen.

Die jüngsten Zahlen seien ein Hinweis, "dass die Wirtschaft weiter gesundet", sagte Alan Krueger, Vorsitzender des Rats der Wirtschaftsberater von US-Präsident Barack Obama. Er räumte jedoch ein, dass der Rückgang der Arbeitslosenquote zur Hälfte auch darauf zurückzuführen sei, dass einfach weniger Menschen nach Arbeit suchten. "Es gibt nach wie vor viel zu viele arbeitslose Amerikaner", sagte der Princeton-Ökonom dem Wirtschaftssender CNBC.

Damit kamen in den vergangenen zwölf Monaten im Schnitt jeden Monat 131 000 neue Arbeitsplätze hinzu, wie das Ministerium weiter mitteilte. Das Plus im November sei vor allem dem Stellenzuwachs in Dienstleistungsberufen zu verdanken gewesen, so etwa im Einzelhandel, in der Freizeitindustrie und der Gastronomie.

"Das sind gute Neuigkeiten, keine großartigen Nachrichten", sagte Ökonom Nariman Behravesh der Fachagentur Bloomberg. "Der Arbeitsmarkt gesunde ganz allmählich. Er finde es nicht "übermäßig" beruhigend, dass die Arbeitslosenquote falle, sagte Behravesh weiter.

Die Quote liegt seit Februar 2009 über 8 Prozent, laut Bloomberg der längste Zeitraum seit dem Beginn monatlicher Arbeitsmarktaufzeichnungen im Jahr 1948. Ökonomen schätzen, dass derzeit monatlich rund 200 000 Stellen hinzukommen müssen, um die Quote nachhaltig um einen Prozentpunkt nach unten zu drücken.

Die US-Notenbank hatte unlängst ihre Konjunkturvorhersage nach unten korrigiert. Im letzten Quartal 2012 erwartet die Federal Reserve nun eine Arbeitslosenquote zwischen 8,5 und 8,7 Prozent. Zuvor war von einer Quote zwischen 7,8 und 8,2 Prozent die Rede gewesen. Vor wenigen Tagen hatte Fed-Vizepräsidentin Janet Yellen erklärt, das Wachstum in den USA und anderen Industrienationen sei derzeit zu schwach, um Jobs für Millionen von Arbeitslosen zu schaffen. Deshalb seien entschlossene internationale Maßnahmen dringend notwendig, um der Nachfrageschwäche zu begegnen.

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