Leibwächter aus Angst vor Ecclestone
In der Affäre um den Verkauf eines BayernLB- Anteils an der Formel 1 sind neue Details aufgetaucht. Ex-Vorstand Gerhard Gribkowsky, der seit Januar wegen Verdachts der Untreue, Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung in Untersuchungshaft sitzt, habe schon vor dem Geschäft Angst gehabt.
München - Im Sommer 2005 hat Gerhard Gribkowsky Sicherheitskräfte zu seinem Schutz angeheuert. Das schreibt das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ unter Berufung auf Vertraute Gribkowskys. Die Bodygards hätten ihn bis kurz vor seiner Inhaftierung bewacht, angeblich, weil er sich von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone massiv bedroht gefühlt habe, schreibt der „Spiegel“.
Warum Gribkowsky nach Erhalt der Millionenzahlungen noch jahrelang um sein Leben bangte, sei unklar. Von Ecclestone sei keine Stellungnahme zu erhalten gewesen.
Die BayernLB hatte die ihr 2002 nach der Pleite von Medienzar Leo Kirch zugefallenen Anteile an der Rennserie Ende 2005 für rund 837 Millionen Dollar an den Finanzinvestor CVC verkauft. Vermutet wird, dass Gribkowsky die Formel 1-Anteile damals zu billig an den Finanzinvestor verkaufte und im Gegenzug 50 Millionen Dollar erhielt, mutmaßlich von Firmen aus dem Umfeld der Formel 1.
Wie der „Spiegel“ schreibt, boten andere Interessenten jedoch deutlich weniger – der Preis könnte also angemessen gewesen sein.
Das Online-Portal „faz.net“ hatte Anfang Februar berichtet, nach Angaben aus dem Umfeld der Bayern LB sei die Formel-1-Beteiligung „deutlich über dem Buchwert“ verkauft worden. Für das Geschäftsjahr 2006 weise die Bank in ihrer Bilanz ein Bewertungsergebnis von 328 Millionen Euro aus. Die Veräußerung der Formel-1-Anteile habe „maßgeblich zu dem positiven Ergebnis beigetragen“, zitiert „faz.net“ aus dem Geschäftsbericht.