Lehman-Pleite: Jahrestag eines Desasters
Vor einem Jahr ging die US-Investmentbank Lehman Brothers Pleite. Die Insolvenz löste eine Schockwelle an den Finanzmärkten aus und brachte die Finanzkrise richtig ins Rollen. Jetzt versuchen deutsche Firmen, Geld von der Pleitebank zurückzubekommen.
Nach diesem Tag war für die Händler an der New Yorker Börse Wall Street (Foto: dpa) nichts mehr wie früher. Am 15. September, jährt sich die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers. Das Geldhaus hatte sich mit giftigen Wertpapieren verspekuliert. Die Insolvenz brachte die Finanzkrise erst richtig ins Rollen. „Lehman war ein Supergau“, sagt Aktionärsschützer Marco Cabras. Das bekamen zehntausende deutscher Kleinanleger zu spüren, die Lehman-Papiere gekauft hatten. Die sind nun nichts mehr wert. Jetzt beschäftigt Lehmann massenhaft die deutschen Gerichte.
Aber nicht nur Kleinanleger, auch große Firmen sind Lehman-Geschädigte. So fordert der Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate jetzt 345 Millionen Dollar aus der Konkursmasse des US-Geldhauses. Auf Platz 2 der Liste deutscher Gläubiger: die Lufthansa mit 128 Millionen Dollar. Sie hatte sich bei Lehman gegen steigende Treibstoffpreise abgesichert.
Die KfW steht noch nicht auf der Liste
An dritter Stelle steht die Deutsche Bank mit 59 Millionen. Auch die Versicherungen Provinzial Nordwest (32 Millionen Dollar) und Deutscher Ring (22 Millionen Dollar) sowie die Deutsche Hypothekenbank (21 Millionen Dollar) machen Anspräche geltend. Noch nicht auf der Gläubigerliste findet sich laut "Focus" die KfW-Bank. Sie hatte Lehman noch am Tag der Pleite 320 Millionen Euro überwiesen. Den Gläubigern bleibt noch einige Tage Zeit, um Ansprüche geltende zu machen.