Kurz vor dem Weihnachtsgeschäft: Toys R Us meldet Insolvenz an

Der US-Spielwarenhändler Toys R Us droht unter seiner Schuldenlast und der immer stärker werdenden Konkurrenz von Online-Anbietern zusammenzubrechen.
von  Christoph Elzer
Der Spielwarenhändler Toys R US ist zahlungsunfähig.
Der Spielwarenhändler Toys R US ist zahlungsunfähig. © dpa

New York/Wayne - Das Unternehmen stellte am späten Montagabend bei einem Gericht Antrag auf Gläubigerschutz. Toys R Us hat 875 Filialen in den Vereinigten Staaten und über 1.600 weltweit.

Die 2005 von Investoren um Bain und KKR übernommene Firma ist damit ein weiterer herkömmlicher US-Einzelhändler, der dem Druck von Amazon & Co. nicht standhalten kann. Allein in diesem Jahr haben bereits mehr als ein Dutzend amerikanische Ketten wie Payless, Gymboree oder Perfumania Gläubigerschutz beantragt.

Dies bedeutet allerdings noch nicht automatisch Ende. Viele Einzelhändler versuchen im Insolvenzverfahren, ihre unrentablen Läden zu schließen und das Online-Geschäft auszubauen. Auch im Fall von Toys R Us laufen die Geschäfte erst einmal weiter, Kredite werden aber zunächst nicht mehr bedient. Die Investoren hatten die Kette für 7,5 Milliarden Dollar gekauft und ihr die Schulden aufgebürdet.

Die drohende Umschuldung vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft sorgte auch am Aktienmarkt für Unruhe: Die Kurse der US-Spielzeughersteller Hasbro und Mattel fielen. Beide Konzerne sollen wegen Befürchtungen, der Geschäftspartner Toys R Us könne seine Rechnungen nicht mehr begleichen, bereits Lieferungen eingeschränkt haben.

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