Kreise: VW erteilt US-Werk Zuschlag für neuen Siebensitzer

Europas größter Autobauer Volkswagen will seine neue Geländelimousine im US-Werk Chattanooga bauen.
dpa |
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Wolfsburg/Chattanooga - Die Fabrik im südlichen Bundesstaat Tennessee setzte sich gegen die Alternative Mexiko durch, wie die Nachrichtenagentur dpa am Montag aus sicherer Quelle erfuhr. Die zentralen VW-Gremien haben die Entscheidung demnach schon abgesegnet. Ein Konzernsprecher wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Thema äußern.

VW-Chef Martin Winterkorn wollte am Nachmittag "die nächsten Schritte auf dem nordamerikanischen Markt" erläutern. Dafür kündigte der Konzern eine Pressekonferenz in Wolfsburg an - samt Liveübertragung an den US-Standort nach Chattanooga.

Die Erweiterung des Werks für den Siebensitzer mit dem Arbeitstitel CrossBlue hat die Dimension eines Fabrikneubaus und dürfte einige Hundert neue Jobs bringen sowie Investitionen im mittleren bis hohen dreistelligen Millionenbereich. In der Vergangenheit hatte Volkswagen angekündigt, bis 2018 mehr als sieben Milliarden Dollar (gut fünf Milliarden Euro) Ausgaben für Nordamerika einzuplanen. Chattanooga ist das einzige VW-Werk in den USA. Weltweit hat der Konzern 106.

Die Wolfsburger haben den CrossBlue speziell für den nach China weltweit zweitwichtigsten Automarkt USA entworfen. Die Entscheidung für Chattanooga ist gleich von doppelter Bedeutung für Volkswagen: Der Konzern schwächelt seit längerem in den Vereinigten Staaten. Obwohl der Markt dort wächst und die Menschen wieder mehr Autos kaufen, muss VW seit vielen Monaten sinkende Absatzzahlen ausweisen.

Die Konzernspitze hat schon eingeräumt, dass neue Modelle fehlen und die vorhandenen Modelle schneller als bisher überarbeitet werden müssen. Zur Jahresbilanz hatte Winterkorn Besserung versprochen.

Die Entscheidung spielt zudem eine wichtige Rolle, weil um das Werk in Chattanooga seit Monaten ein Streit um die betriebliche Mitbestimmung schwelt. Alle übrigen 105 Werke haben eine Arbeitnehmerbeteiligung nach deutschem Vorbild. Doch diese Art von Betriebsrat fehlt in Chattanooga. Der im VW-Aufsichtsrat mächtigen Arbeitnehmerseite ist das ein Dorn im Auge, sie dringt auf Änderung.

Ein Weg zusammen mit der umstrittenen Autogewerkschaft UAW war jedoch im ersten Anlauf gescheitert. Eine Abstimmung unter den Mitarbeitern in Chattanooga hatte der UAW nicht die nötige Mehrheit gebracht.

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