Kost’ ja nix

Der Steuerzahler muss das Desaster ausbaden. So oder so - Angela Böhm, Landtagskorrespondentin der AZ, über Seehofer und die Landesbank.

Manchmal, da geht es im Leben einfach nicht mehr anders. Da bleibt einem nur noch, sich in Sack und Asche zu werfen und sich zu entschuldigen, wenn die schweren Fehler so offensichtlich sind. Dem einen fällt das schwerer, dem anderen leichter.

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer tut das jetzt im Namen der Staatsregierung für das Milliarden- Desaster bei der BayernLB. Er tut sich da leicht. Schließlich hat nicht er, sondern sein Vorgänger Edmund Stoiber die Katastrophe zu verantworten. Doch der bringt eine Entschuldigung bis heute nicht über seine Lippen.

Auch Ex-Finanzminister Kurt Faltlhauser fällt es nicht schwer, sich jetzt, wo es nicht mehr anders geht, zu entschuldigen. Als Politrentner muss er eh keine Verantwortung mehr tragen. Bald werden nun auch all die anderen Verantwortlichen angekrochen kommen und das bayerische Volk um Vergebung bitten. Das hat ja schließlich keine Wahl und kann die Entschuldigung eh nicht ablehnen. Der Steuerzahler muss die Zeche für die Fehler der Staatsregierung und ihrer Banker zahlen. So oder so. Die Verantwortlichen des Desasters kommen ohne schmerzlichen Strafen davon. Deshalb sind die Entschuldigungen auch ein bisserl verlogen.

Lieber Herr Seehofer, kürzen Sie Herrn Stoiber, Herrn Faltlhauser, Ex-BankchefWerner Schmidt und allen anderen doch ihre fürstlichen Pensionen, dann könnten sie ein bisserl mitzahlen mit dem Steuerzahler und würden wenigstens spürbar merken, dass sie kapitale Fehler gemacht haben, die jeden privaten Unternehmer in den Ruin getrieben hätten.