Kontodaten-Klau: So schützen Sie sich

Erst tauchten die Kontodaten von 21 Millionen Kunden auf dem Schwarzmarkt auf. Jetzt will der Bundesinnenminister die Gesetze gegen Datenmissbrauch verschärfen. Doch viele Verbraucher fragen sich: Wie sicher ist mein Geld? Die AZ beantwortet wichtige Fragen.
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MÜNCHEN - Erst tauchten die Kontodaten von 21 Millionen Kunden auf dem Schwarzmarkt auf. Jetzt will der Bundesinnenminister die Gesetze gegen Datenmissbrauch verschärfen. Doch viele Verbraucher fragen sich: Wie sicher ist mein Geld? Die AZ beantwortet wichtige Fragen.

Etwas spät, aber doch: Innenminister Wolfgang Schäuble nimmt den Kampf mit Datendieben auf. Am Mittwoch beschäftigt sich das Bundeskabinett mit einem schärferen Gesetz gegen den Missbrauch von Kontoinformationen. Es sieht unter anderem vor, dass die Bürger künftig grundsätzlich zustimmen müssen, wenn Daten weitergegeben werden.

Der Zeitpunkt für die Verschärfung könnte nicht besser gewählt sein. Nachdem bekannt wurde, dass die Girokonto-Daten von rund 21 Millionen Bankkunden auf dem Schwarzmarkt kursieren, ist die Unsicherheit bei den Verbrauchern groß. Ist mein Geld auf dem Konto noch sicher? Die AZ beantwortet die wichtigsten Fragen dazu.

Kann jemand Geld vom Konto abbuchen, wenn er die Daten hat? Das ist grundsätzlich möglich. Betrüger können unter dem Vorwand, einen Zahlungsanspruch zu haben, eine Lastschrift ausführen lassen. In den meisten Fällen verlangen die Banken dabei vom Zahlungsempfänger auch keinen Nachweis, dass er zum Einzug berechtigt ist. „Das ist wegen der großen Menge der Lastschriften gar nicht möglich“, sagt Thomas Schlüter vom Bankenverband.

Kann jeder eine Lastschrift ausführen lassen? Nein. Wer Lastschriften eintreiben will, muss darüber mit seiner Hausbank einen Inkasso-Vertrag abschließen. „Die Bank überprüft dabei, warum der Kunde Lastschriften ausführen lassen will und ob seine Bonität stimmt“, meint Schlüter. Das hat jedoch Anfang des Jahres eine Betrügerbande nicht davon abgehalten, unter dem Deckmantel einer Lottogesellschaft Lastschriften einzuziehen. Die Kontodaten hatten die Betrüger vorher per Telefon erfragt.

Was kann ich tun, wenn Geld abgebucht wird? Bei einer unberechtigten Lastschrift können Sie das Geld von der Bank zurückbuchen lassen. „Dazu haben Sie normalerweise sechs Wochen Zeit“, sagt Eiko Böttcher vom Branchendienst Banktip.de. Im Betrugsfall jedoch sei die Rückbuchung auch länger möglich, heißt es beim Bankenverband. Um die Rückbuchung zu veranlassen genügt ein Telefonanruf bei der Bank. „Die Bank fragt auch nicht nach den Gründen für die Rückbuchung“, so Böttcher.

Wie kann ich mich vor Missbrauch schützen?Vor allem, indem Sie sorgsam mit Ihren Kontodaten umgehen. Geben Sie sie nur weiter, wenn es unbedingt sein muss – und nur an vertrauenswürdige Quellen. „Außerdem sollten Sie regelmäßig Ihren Kontostand überprüfen“, rät Eiko Böttcher. Bei Unregelmäßigkeiten sollten sie die Bank verständigen – und eine Rückbuchung veranlassen.

A . Jalsovec

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