Konjunktursorgen drücken Dax deutlich ins Minus
Frankfurt/Main - Am Montag Mittag gab der Dax um 1,12 Prozent auf 7658 Punkte nach. Der MDax verlor 1,13 Prozent auf 13 158 Punkte und der TecDax fiel um 0,80 Prozent auf 922 Punkte zurück. Der EuroStoxx 50 präsentierte sich mit minus 1,10 Prozent bei 2605 Punkten ebenfalls schwach.
"Die Sorge über die Konjunktur belastet", sagte Portfoliomanager Ludwig Donnert von Tao Capital. Es werde mit einer Abkühlung gerechnet. Entsprechend schichteten die Investoren in weniger zyklische Branchen wie Versorger um. Das Wirtschaftswachstum in China hatte im ersten Quartal überraschend an Schwung verloren, was auch die asiatischen Börsen belastete.
Die als defensiv geltenden Aktien der Versorger Eon und RWE gehörten mit Gewinnen von 0,48 beziehungsweise 0,74 Prozent zu den besten Werten im Dax. Ein Händler ergänzte, dass aktuell vor allem dividendenstarke Werte gefragt seien.
Dabei profitierten Eon zusätzlich von einem positiven Analystenkommentar. Die Papiere der Deutschen Telekom verteuerten sich an der Spitze um 0,76 Prozent. Ein Händler verwies auf den Kurssprung der in den USA gelisteten Anteilsscheine am Freitag nach positiven Nachrichten zu T-Mobile USA.
Auslöser war ein Bericht über eine informelle Kontaktaufnahme durch den Satelliten-TV-Anbieter Dish Network, dessen Chef über eine Fusion mit der Telekom-Mobilfunktochter habe verhandeln wollen.
Zu den Verlierern gehörten dagegen die zyklischen, konjunktursensiblen Titel aus der Stahl- und Autobranche. Die Titel des Industrie- und Stahlkonzerns ThyssenKrupp büßten 3,23 Prozent ein, was Börsianer auf weiter schwache Metallpreise zurückführten.
Auch die Aktien der Autobauer Volkswagen, BMW und Daimler mussten Verluste hinnehmen. Im Zuliefererbereich verloren Continental nach schwachen Zahlen für das erste Quartal 1,89 Prozent, was auch die Titel des Konkurrenten ElringKlinger in Mitleidenschaft zog.
Die Siemens-Aktien sackten nach Aussagen zum Quartalsverlauf um 2,74 Prozent ab. Der Elektrokonzern hat ein ertragsschwaches Quartal hinter sich, sieht sich aber trotzdem auf Kurs.
"Die Herausforderungen bei der Bahntechnik und der Windanbindung werden ihre Spuren in den Zahlen für das zweite Quartal hinterlassen", sagte Finanzvorstand Joe Kaeser der "Rheinischen Post". Dass der Auftragseingang "dank mehrerer Großaufträge deutlich über dem Vorjahreswert und auch über dem letzten Quartal liegen" dürfte, sah ein Experte nicht als Überraschung.