Konjunkturdaten: Minus im Schlussquartal erwartet
Wiesbaden - In einer ersten Schätzung im Januar hatte die Wiesbadener Behörde das Minus des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) im vierten Quartal zum Vorquartal auf "um 0,25 Prozent" beziffert. Da im Dezember die Daten zu Einzelhandel, Produktion und Außenhandel enttäuschten, dürfte die Talfahrt sogar noch etwas steiler ausgefallen sein, schätzen Experten der DekaBank.
Nach der tiefen Rezession zuvor war die deutsche Wirtschaft seit dem Frühjahr 2009 zuletzt zehn Quartale in Folge gewachsen. Im dritten Quartal 2011 hatte die Wirtschaftsleistung noch um 0,5 Prozent zugelegt nach plus 0,3 Prozent im zweiten und plus 1,3 Prozent im ersten Vierteljahr 2011. Für das Gesamtjahr 2011 hatte das Bundesamt vorläufig ein reales BIP-Wachstum von 3,0 Prozent errechnet.
Immer weniger Volkswirte erwarten inzwischen, dass die bisherige Konjunkturlokomotive Europas in eine Rezession schlittern könnte. "Das 4. Quartal 2011 dürfte den Tiefpunkt markiert haben", glauben etwa Experten der Unicredit.
Die Prognosen für das Gesamtjahr 2012 gehen wegen der Unsicherheiten durch die Staatsschuldenkrise aber noch weit auseinander. Die Deutsche Bank erwartet eine "schwarze Null", die Commerzbank ein Plus von 0,5 Prozent. Die Bank Unicredit ist mit ihrer Prognose von 1,2 Prozent BIP-Wachstum besonders optimistisch.