Klimafreundliche Autos: Eine Wende

Der Brüssel-Korrespondent der AZ, Detlef Drewes, über schärfere Vorgaben für Autos. 
von  Detlef Drewes
Im Jahr 2030 soll mindestens jeder dritte Neuwagen einen Elektro- oder anderen alternativen Antrieb haben - ein Kommentar zur Klimaschutzwende auf der Straße.
Im Jahr 2030 soll mindestens jeder dritte Neuwagen einen Elektro- oder anderen alternativen Antrieb haben - ein Kommentar zur Klimaschutzwende auf der Straße. © ;atthias Balk/dpa, privat

Ein Pkw, der in diesen Tagen vom Band der deutschen Hersteller läuft, hält rund 18 Jahre. Das bedeutet: Die letzten unserer Autos anno November 2017 werden im Jahr 2035 ausgemustert. Es lohnt sich, diese Situation im Hinterkopf zu behalten, wenn über die neuen Abgaswerte der EU-Kommission gestritten wird. Denn all das, was die modernen Antriebe der nächsten Jahre für den Klimaschutz erreichen sollen, ist ein langfristiges und deshalb überfälliges Projekt. Genau genommen können die Ziele für den Abbau des Kohlendioxids nicht hoch genug sein, wenn man nur allein die Umwelt im Blick hat.

Aber das konnte und durfte sich die Kommission nicht leisten. Natürlich geht es auch um Industriepolitik. Und so findet sich ein wichtiger Hinweis für die neuen Zielmarken in den Papieren aus Brüssel: Die neuen Vorgaben seien auch ein Beitrag, um die globale Vorherrschaft der europäischen Autohersteller zu garantieren. Das stimmt nicht nur. Es ist auch traurig genug, dass es dieses Appells aus Brüssel bedarf. Autos von morgen müssen – wenn schon nicht emissionsneutral – so doch deutlich sauberer sein als heute. Dazu hat die Kommission einen wichtigen Beitrag geleistet.

Lesen Sie auch: Kommt nun das klimafreundliche Auto?

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.