Klappe zu und weiter

Demut ist nicht die Sache der bayerischen Staatsbanker: Angela Böhm, AZ-Landtagskorrespondentin, über die Bayern LB
Das Leben kann doch richtig einfach sein, wenn man Banker bei der Staatsbank der Bayern ist. Dann spekuliert man schamlos auf Teufel komm raus. Verzockt Milliarden. Lässt sich von rechten Freunden linke Banken andrehen. Pflegt sein Ego weltweit. Wenn’s schief geht, ist’s ja auch nicht so schlimm.
Dann werden die faulen Papiere einfach in eine Bad Bank ausgelagert, als könnten sie da bis zum Sankt Nimmerleinstag verschimmeln. Die Pleite-Bank, die als der große Durchbruch schien, wird einfach wieder zurückgegeben. Was weg ist, ist weg.
Klappe zu! So nennt das der Übergangschef der BayernLB, Stefan Ermisch, und gibt sich ganz tapfer. Offensichtlich ticken Staatsbanker da einfach anders. Demut, Sack und Asche liegt ihnen in ihren schnieken Anzügen einfach fern.
Bei Otto Normalverbraucher geht das eigentlich nur beim Monopoly. Wenn er daheim am Esstisch mit Familie und Freunden um die Schlossallee zockt. Und die Euros nur Spielgeld sind. Dann kann er am Ende auch alles einfach wegräumen, in die Schachtel werfen und den Deckel zu machen.
In der Kiste sitzt er eh schon – und in der ist die Klappe wirklich zu. Der Steuerzahler kommt aus ihr nicht mehr raus. Er hat überhaupt keine Wahl und darf die ganzen Milliarden berappen, die die Staatsbanker verzockt haben. Zehn Milliarden müssen die bayerischen Bürger alleine für den Grüßenwahnsinn mit der österreichischen Pleitebank Hypo-Alpe Adria zahlen. Aber wen schert ’s? Das Leben und die Bankgeschäfte gehen ja weiter.