Kfz-Steuer: Wer sauber fährt, spart was

Am 1. Juli kommt die neue Kfz-Steuer. Wer künftig mit seinem Auto wenig CO2 rauspustet, zahlt auch weniger. Die neue Regelung gilt vorerst nur für Neuwagen. Alle anderen haben noch Zeit bis 2013
von  Abendzeitung
Spritfresser zahlen künftig mehr: Die neue Steuer begünstigt Kleinwagen. In der Mittelklasse profitieren vor allem Dieselfahrzeuge.
Spritfresser zahlen künftig mehr: Die neue Steuer begünstigt Kleinwagen. In der Mittelklasse profitieren vor allem Dieselfahrzeuge. © dpa

MÜNCHEN - Am 1. Juli kommt die neue Kfz-Steuer. Wer künftig mit seinem Auto wenig CO2 rauspustet, zahlt auch weniger. Die neue Regelung gilt vorerst nur für Neuwagen. Alle anderen haben noch Zeit bis 2013

Die Sparsamen profitieren. Die Spritschlucker zahlen drauf – aber nicht soviel, dass es richtig weh tut. Ab dem 1. Juli wird die Kfz-Steuer erstmals nach dem Kohlendioxid-Ausstoß erhoben. Autos, die wenig Sprit verbrauchen, kommen dann billiger davon. Denn verbrauchsarme Wagen pusten auch weniger CO2 raus. Die neue Steuer gilt erst einmal nur für Neuwagen. Alle anderen Autos werden vom Fiskus nach und nach ins neue System eingegliedert. Die AZ beantwortet die wichtigsten Fragen zur Kfz-Steuer.

Wie wird die neue Steuer berechnet? Bislang zahlte man die Steuer nur nach Hubraum. Das fällt nicht ganz weg: Benziner kosten immer noch zwei Euro je angefangene 100 Kubikzentimeter Hubraum, Dieselfahrzeuge 9,50 Euro. Hinzu kommt aber nun die CO2-Komponente. Je Gramm werden 2 Euro fällig – allerdings nur für den Ausstoß, der über 120 Gramm pro Kilometer liegt.

Beispiel: Der BMW 318d hat zwei Liter Hubraum. Die Steuer dafür: 190 Euro (9,50 Euro mal 20). Sein CO2-Ausstoß ist 123 Gramm. Dafür werden 6 Euro fällig (3 mal 2 Euro). Die Summe: 196 Euro. Ab dem Jahr 2012 sinkt die CO2-Grenze auf 110 Gramm, ab 2014 auf 95 Gramm.

Wer profitiert von der neuen Steuer? Kleinwagen kosten künftig am wenigsten. „Verbrauchsarme Fahrzeuge sind die Gewinner“, bestätigt Andreas Hölzel vom ADAC. Für einen Smart Fortwo etwa werden nur noch 20 Euro fällig. Die größte Steuerersparnis gibt es aber in der Mittelklasse und dort vor allem bei Dieselfahrzeugen – trotz teurerer Hubraumkomponente. „Bei Diesel-Pkw machen sich die geringeren CO2-Werte bemerkbar“, so Hölzel. Der Golf 2,0 TDI kostet fast 120 Euro weniger als im alten System.

Spritschlucker zahlen künftig mehr. Allerdings hält sich das Plus in Grenzen. Nur bei krassen Benzinschleudern, wie etwa einem Lamborghini, geht die neue Steuer ins Geld.

Wer ist wann mit der neuen Steuer dran? Jeder der seinen Wagen ab dem 1. Juli neu zulässt, zahlt die neue Steuer. Wer seinen Wagen schon vor dem 5. November 2008 zugelassen hat, kann sich dagegen noch zurücklehnen: Für ihn gilt die neue Steuer erst ab 2013. Alle, die mit der Zulassung dazwischen liegen, haben ebenfalls noch etwas Zeit.

Denn für sie gibt es eine befristete Steuerbefreiung (siehe Info). Danach, können sie zwischen alter und neuer Kfz-Steuer wählen – je nachdem, was günstiger ist. Ab 2013 werden auch diese Autos nach dem neuen System besteuert. „Wie die Umstellung genau läuft“, so Andreas Hölzel, „ist aber noch offen.“

Info: Diese Autos sind steuerbefreit

Wenn Sie sich sputen, können Sie’s noch schaffen: Wer bis 30. Juni einen Wagen neu zulässt, fährt mindestens ein Jahr steuerfrei. Erfüllt das Auto die Euro-Abgasnormen 5 oder 6, gilt die Steuerfreiheit sogar bis Ende 2010. Nach der Steuerbefreiung gibt es für diese Autos eine so genannte „Günstigerprüfung“: Fährt man mit der neuen Steuer billiger, wird man auch danach besteuert. Ist die alte besser, bleibt es beim bisherigen System. Ab 2013 gilt dann für alle Autos die neue Steuer.

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