Kfz-Steuer: Wechsel-Endspurt bis Ende des Monats
MÜNCHEN - Sie finden Ihre Kfz-Versicherung zu teuer? Bis zum 30.11. können Sie Ihren bisherigen Anbieter kündigen. Doch der Durchblick im Tarifdschungel ist gar nicht so einfach. Was Sie beachten müssen.
Es herrscht wieder Wechselfieber unter Autobesitzern. Bis zum 30. November müssen Sie Ihre Kfz-Versicherung kündigen, wenn Sie zu einem günstigeren Anbieter wechseln wollen. So lässt sich jedes Jahr viel Geld sparen.
Wo kann ich mich über günstige Tarife informieren? Hilfen im Durchblick durch den Tarifdschungel bietet zum einen die Stiftung Warentest – auf www.test.de kann man sich für 16 Euro das beste Angebot herausfiltern lassen. Den kostenlosen Vergleich von 180 Versicherern bietet das Verbraucherportal www.check24.de. Direktversicherer sind häufig am günstigsten. Allerdings bieten diese oft weniger Service und sind nur per Internet oder Telefon erreichbar.
Zur Anschauung zeigt die AZ das Einsparpotenzial bei drei verschiedenen Autofahrertypen: „Singles, Rentner und Familien können zwischen 309 und 484 Euro sparen“, sagt Check24-Sprecher Daniel Freidheim.
Wie erkenne ich einen guten Tarif? Der ADAC hat einige Faktoren zusammengestellt, die eine gute Kfz-Police auf jeden Fall erfüllen sollte. So ist die gesetzlich vorgeschriebene Deckungssumme von 7,5 Millionen Euro nicht ausreichend. Im Vertrag sollten mindestens 50, besser noch 100 Millionen Euro vereinbart sein.
Die Kaufpreisentschädigung in der Vollkasko sollte bei Totalschaden oder Diebstahl mindestens bei sechs Monaten liegen – gute Anbieter bieten sogar 24 Monate. Außerdem sollten Sie bei Neu- und Leasingfahrzeugen keine Werkstattbindung akzeptieren. Für Kulanzleistungen verlangt der Hersteller oft den Besuch einer Vertragswerkstatt. Achten Sie auch auf Wildunfall-Leistungen in der Teilkasko: Eine gute Versicherung erstattet nicht nur bei Wildunfällen, sondern auch bei Marderbiss.
Günstige Policen haben oft schlechte Rückstufungen. Autofahrer sollten prüfen, wie weit sie nach einem Schaden zurückgestuft werden. Wichtig ist auch der Rabattschutz: Er sorgt dafür, dass Sie im Ernstfall nicht in eine schlechtere Klasse zurückfallen.
Was muss ich bei der Kündigung beachten? „Kündigen Sie Ihren Vertrag nur, wenn Sie sicher sind, bei einer anderen Gesellschaft zu besseren Konditionen den Versicherungsschutz zu bekommen“, rät Jürgen Grieving vom ADAC in München. Bei der Haftpflicht müssen Anbieter zwar jeden Versicherungsnehmer akzeptieren, bei der Kaskoversicherung können sie Kunden aber auch ablehnen. Die Kündigung selbst sollte per Einschreiben erfolgen. Wer sicher gehen will, schickt seinen Brief schon zum 26. November ab. Per Fax ist die Kündigung aber auch noch am Stichtag möglich. Übrigens: Wer seinen Versicherer mit dem günstigen Konkurrenz-Angebot konfrontiert, kann ihn häufig runterhandeln.
Wann lohnt sich Voll-, wann Teilkasko? Das kommt auf das Alter des Autos und den Beitragssatz in der Vollkasko an. Da hier auch immer der Fahrzeugwert eine Rolle spielt und dieser mit dem Alter abnimmt, kann man nach Einschätzung der Stiftung Warentest nach fünf Jahren überlegen, ob man auf eine günstigere Teilkasko umsteigt. Allerdings muss man die erreichten Rabattklassen einbeziehen: „Die Vollkasko kann billiger sein, wenn man in einer günstigen Schadenfreiheitsklasse ist“, sagt Katrin Rüter vom Gesamtverband Deutsche Versicherungswirtschaft (GDV). zo
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