Keine Rettung für Lehman Brothers

Die nächste unabhängige US-Investmentbank steht vor dem Aus. Die beiden Übernahmekandidaten sind nicht mehr im Rennen und auch die US-Regierung ist derweil zu keiner Finanzspritze bereit.
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Der Name Lehman Brothers könnte an der Wall Street verschwinden
dpa Der Name Lehman Brothers könnte an der Wall Street verschwinden

Die nächste unabhängige US-Investmentbank steht vor dem Aus. Die beiden Übernahmekandidaten sind nicht mehr im Rennen und auch die US-Regierung ist derweil zu keiner Finanzspritze bereit.

Die schwer angeschlagene US-Investmentbank Lehman Brothers Holdings steht vor dem Aus. Die Bank beantragte am Montagmorgen Insolvenzschutz nach Kapitel 11. Die US-Regierung schloss dabei, die zuvor in anderen Fällen geleisteten Staatshilfen bis zuletzt aus. Nach Angaben von Lehman fallen die Broker-Sparten nicht unter Chapter 11, zudem arbeiten diese Sparten weiter.

Die US- Bank prüft unterdessen weiter den Verkauf der Broker-Sparten und des Investment Bankings. Mit Lehman Brothers steht binnen sechs Monaten bereits die zweite der einst fünf unabhängigen US-Investmentbanken vor dem Scheitern. Im März war der kleinere Konkurrent Bear Stearns in einem Notverkauf an den Finanzkonzern JPMorgan gegangen. Die britische Bank Barclays ist nicht mehr am Kauf von Teilen des Traditionshauses interessiert, und die als zweiter Käufer geltende Bank of America übernimmt überraschend die Investmentbank Merrill Lynch. Barclays habe sich von den Gesprächen zurückgezogen, sagte ein mit den Verhandlungen vertrauter Gewährsmann am Sonntag. Es sei «sehr unwahrscheinlich», dass die Entscheidung revidiert werde. Zur Begründung hieß es, Lehman Brothers erfülle nicht die strengen Anforderungen von Barclays. Das «Wall Street Journal» berichtete, die Bank of Amerika habe zugestimmt, Merrill Lynch für rund 44 Milliarden Dollar oder etwa 29 Dollar pro Aktie zu übernehmen. Bei einem solchen Deal kommt die Bank of America nicht mehr für die Rettung von Lehman Brothers infrage. Beide Banken wollten sich zu dem Bericht nicht äußern. Ein Gewährsmann sagte am Sonntag in New York, die US-Notenbank und das US-Finanzministerium hätten die Bank of America zur Übernahme von Merrill Lynch gedrängt. In Krisensitzungen berieten am Wochenende in New York Vertreter der Fed und des Finanzministeriums mit mehreren Banken über das Schicksal von Lehman Brothers. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, wie die Rettung finanziert werden kann. Angesichts der drohenden Pleite von Lehman Brothers berieten amerikanische und ausländische Banken darüber, wie das weltweite Finanzsystem geimpft werden könne, sagte der Gewährsmann in New York, der anonym bleiben wollte, weiter. Die Banken wollten demnach angeschlagenen Finanzhäusern Unterstützung von bis zu 50 Milliarden Dollar zur Verfügung stellen. Die Aktie von Lehman Brothers hatte vergangene Woche 77 Prozent verloren. Viele Experten glauben nicht mehr, dass die Bank überleben kann. (dpa/ AP)

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