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Eine Ausbildung in der IT-Branche lohnt sich – der Nachwuchsbedarf bei den Firmen ist hoch
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IT–Ausbildung: In dieser Branche sind die Berufsaussichten vergleichsweise gut.
dpa IT–Ausbildung: In dieser Branche sind die Berufsaussichten vergleichsweise gut.

Eine Ausbildung in der IT-Branche lohnt sich – der Nachwuchsbedarf bei den Firmen ist hoch

Gemeinsam Pizza essen statt Betriebskantine, flexible Arbeitszeiten und der Chef als Kumpel: Was zu Zeiten der New Economy manchmal Realität gewesen sein mag, ist längst nicht viel mehr als ein überholtes Klischee. Die Informations- und Telekommunikations-Branche unterscheidet sich heute nur noch wenig von anderen Wirtschaftszweigen. „Es gibt, glaube ich, nicht mehr die IT-Buden, wo die Menschen quasi in den Firmen leben“, meint Stephan Pfisterer, Arbeitsmarktexperte beim Branchenverband BITKOM. Eine besondere Unternehmenskultur herrscht vor allem noch bei den Betrieben, die im kreativen Bereich tätig sind. Allerdings gibt es nach Angaben von Bert Stach, IT-Projektleiter bei der Gewerkschaft Verdi, in vielen Unternehmen der Computerbranche auch heute noch recht flache Hierarchien: „Meist wird zielorientiert gearbeitet. Die Mitarbeiter genießen zwar gewisse Freiheiten. Entscheidend ist dann aber, dass ein Projekt zu einem bestimmten Zeitpunkt abgearbeitet ist.“ Diese Verantwortung verbunden mit festen Terminzielen setzt die Mitarbeiter unter starken Druck, meint der Gewerkschaftsfunktionär: „Viele Beschäftigte sprechen aufgrund der hohen Arbeitsbelastung von einer Mühle, aus der sie nicht mehr herauskommen.“ Der Bedarf an Nachwuchs ist groß: „Auszubildende werden gesucht.

Es ist nicht so, dass das neue Bachelor-Studium dazu geführt hat, dass weniger Auszubildende gebraucht werden“, sagt Pfisterer. Inzwischen haben sich innerhalb der IT-Branche verschiedene Ausbildungsberufe herausgebildet, erklärt Gewerkschafter Stach: „Manche sind stark technisch orientiert und haben einen hohen Anteil Theorie – bei anderen Berufen geht es auch um Buchführung, den Kontakt mit dem Kunden oder Marketing.“ Junge Leute sollten sich daher vorher genau überlegen, welche Richtung sie einschlagen möchten.

Egal für welchen Ausbildungsweg man sich entscheidet: Eine Lehre in der Computerbranche gilt als anspruchsvoll. Nach einer Erhebung des Bundesinstituts für Berufsbildung hatten 46,5 Prozent der Ausbildungsanfänger im Jahr 2006 Abitur, 24,6 Prozent konnten einen Realschulabschluss vorweisen. Vor allem gute Leistungen in Mathematik sind notwendig, sagt Stephan Pfisterer. Natürlich sollten die angehenden Azubis auch Interesse am Computer haben, das über die reine Anwendung hinausgeht, wie Pfisterer erklärt: „Wir suchen nicht die Leute, die virtuos mit der Playstation spielen können.“ Nach Einschätzung von Bert Stach besteht in der Angleichung von Lehrinhalten in der Berufsschule und dem praktischen Teil im Betrieb noch Optimierungsbedarf: „Es kommt immer wieder vor, dass das, was im Betrieb gelehrt wird, noch nicht in der Berufsschule durchgenommen wurde oder umgekehrt.“    Die Bezahlung in der IT-Branche ist recht gut. Nach einer Verdi-Studie liegt sie im Durchschnitt bei 722 Euro monatlich im ersten Ausbildungsjahr und bei 947 Euro im vierten Ausbildungsjahr.

Experten sehen für Absolventen einer Ausbildung in der IT-Branche gute Zukunftsaussichten. „Es gibt in der Branche in der Regel keine Übernahmegarantie, aber meist eine Übernahmeperspektive“, sagt Stephan Pfisterer von BITKOM. Derzeit ist die Entwicklung durch die Wirtschaftskrise zwar gedämpft, wie Pfisterer erklärt: Wir gehen aber davon aus, dass der Fachkräftemangel wieder kommen wird, sobald die Konjunktur anspringt.“

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