Kaufkraft der Deutschen sinkt seit drei Jahren
Der wirtschaftliche Aufschwung geht an vielen Deutschen vorbei. Das Nettoeinkommen eines durchschnittlichen Arbeitnehmerhaushalts steigt deutlich langsamer als die Teuerungsrate. Besonders schlimm trifft es wieder einmal die Familien.
Trotz des Wirtschaftsaufschwungs können sich die Bundesbürger von ihrem Einkommen immer weniger leisten. Das gehe aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP-Fraktion hervor, berichtet berichtet die «Süddeutsche Zeitung». Das Nettoeinkommen eines durchschnittlichen Arbeitnehmerhaushalts ist demnach in den vergangenen drei Jahren deutlich langsamer gestiegen als die Teuerungsrate. Die Kaufkraft der Haushalte sei also stetig gesunken - obwohl die Bundesregierung zuletzt beteuerte, dass der Aufschwung auch bei den normalen Menschen angekommen sei. Der Abwärtstrend bei den preisbereinigten Nettoeinkommen hat sich laut dem Bericht zuletzt sogar noch verstärkt: Konnte sich eine Familie mit zwei Kindern 2004 immerhin noch 0,4 Prozent mehr für ihr Geld leisten als ein Jahr zuvor, so nahm ihre Kaufkraft in den beiden Folgejahren um jeweils 1,1 Prozent und 2007 sogar um 1,3 Prozent ab. Ähnlich sehe es bei einem ledigen Arbeitnehmer ohne Kinder aus. Für die Entwicklung dürften laut der Zeitung in erster Linie die gestiegenen Preise für Strom, Gas und Benzin, aber auch für Lebensmittel verantwortlich sein. (dpa)
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