Katar bietet sieben Milliarden für Porsche-Anteile

Der monatelange Machtkampf zwischen Porsche und VW steht kurz vor der Entscheidung. Der Golfstaat Katar bietet der Porsche SE insgesamt rund sieben Milliarden Euro für den Kauf von Stammaktien und Optionen.
von  Abendzeitung
Das Firmenlogo auf der Motorhaube eines Porsche
Das Firmenlogo auf der Motorhaube eines Porsche © dpa

STUTTGART - Der monatelange Machtkampf zwischen Porsche und VW steht kurz vor der Entscheidung. Der Golfstaat Katar bietet der Porsche SE insgesamt rund sieben Milliarden Euro für den Kauf von Stammaktien und Optionen.

«Die Summe würde das Unternehmen nahezu entschulden», hieß es. Der Deal wäre «ein Befreiungsschlag für Porsche». Das Angebot aus Katar sei mit Porsche-Chef Wendelin Wiedeking «endverhandelt.» Über eine grundsätzliche Einigung zwischen Porsche und Katar berichten auch die «Stuttgarter Zeitung» und die «Süddeutsche Zeitung»

Die Entscheidung über die Zukunft von Porsche fällt voraussichtlich erst am 23. Juli auf einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung des Sportwagenbauers. Neben dem Angebot aus dem Emirat vom Staatsfonds Qatar Investment Authority (QIA) soll auch über den möglichen Verkauf von knapp der Hälfte der Porsche AG an Volkswagen beraten werden.

Machtkampf zwischen Porsche und VW

Seit Monaten tobt ein Machtkampf zwischen Porsche und VW. Wiedeking gilt als Gegner eines Teilverkaufs des Autogeschäftes an VW und befürwortet den Katar-Einstieg. Sein Widersacher ist Porsche-Miteigentümer und VW-Patriarch Ferdinand Piëch, der Porsche in einem Gesamtkonzern integrieren will.

Wie das Nachrichtenmagazin «Spiegel» berichtet, soll der VW-Konzern sein Angebot für die Übernahme von 49,9 Prozent an der Porsche AG unterdessen aufgebessert haben. Statt bisher drei bis vier Milliarden Euro würde der Wolfsburger Autobauer «deutlich über vier Milliarden Euro bieten». Laut «Focus» soll mit einem von VW errechneten Steuersparmodell bei einer Übernahme rund eine Milliarde Euro mehr in die Porsche-Kasse fließen. Vom VW-Konzern und Porsche war dazu zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Porsche drückt wegen der Mehrheitsübernahme von VW eine Schuldenlast von neun Milliarden Euro. Nach der Absage der staatlichen Förderbank KfW über einen Kredit von 1,75 Milliarden Euro ist der Sportwagenbauer auf der Suche nach neuen Geldquellen.

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