Karstadt will Sanierung vorantreiben

Nach dem Kompromiss zum Thema Personalabbau gibt es noch weitere Baustellen bei Karstadt.  Am Dienstag geht es bei den Tarifverhandlungen in Frankfurt um weitere Streitpunkte. Verdi lehnt jedoch Einschnitte bei den Beschäftigten ab.
von  dpa

Essen/Frankfurt - Nach dem Kompromiss über Stellenstreichungen will die angeschlagene Warenhauskette Karstadt ihre Sanierung nun "entschlossen" vorantreiben.

Derzeit sei die "Liquiditätssituation" weiterhin erheblich stabiler als im Vorjahr, so dass das Unternehmen über die dafür notwendigen finanzielle Mittel verfüge, kündigte Karstadt-Arbeitsdirektor Miguel Müllenbach im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ/Montag) an. Der Manager bezeichnete die nun erzielte Einigung als "zentralen Baustein", um den Personalaufwand künftig besser an der Ergebnis- und Umsatzentwicklung auszurichten.

Der Betriebsrat hatte zuvor über eine deutliche Reduzierung der geplanten Kündigungen bei Karstadt berichtet. Die Zahl der zu erwartenden Entlassungen habe sich von ursprünglich 2750 auf 1400 nahezu halbiert, hieß es. Das Unternehmen hatte betont, bei den Sanierungsbemühungen derzeit hundertprozentig im Zeitplan zu liegen.

Lesen Sie auch: Für Karstadt geht es 2015 ums Ganze!

An diesem Dienstag sollen nun die Tarifverhandlungen für die Karstadt-Beschäftigten fortgesetzt werden. Das Unternehmen drängte in der Vergangenheit auf einen weiteren Sanierungsbeitrag der Arbeitnehmer in Form eines Verzichts auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie längere Arbeitszeiten. Die Gewerkschaft Verdi aber lehnt weitere Einsparungen auf Kosten der Mitarbeiter ab.

Mit einer Postkarten- und Unterschriften-Aktion wollen Beschäftigte des Unternehmens nun gegen weitere Kürzungen protestieren. Wie es mit Protestaktionen weitergehe, darüber werde die Tarifkommission an diesem Dienstag beraten, kündigte eine Verdi-Sprecherin an.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.