Karstadt will kundenfreundlicher werden
Die neue Chefin Eva-Lotta Sjöstedt will einiges ändern. Mode bleibt aber Kerngeschäft
Düsseldorf Karstadt-Chefin Eva-Lotta Sjöstedt will künftig stärker auf die Kunden zugehen. "Die Filialen können so unterschiedlich sein, wie es notwendig ist, um den Bedürfnissen des Kunden vor Ort zu entsprechen", sagte Sjöstedt dem "Handelsblatt". Einige Filialen hätten beispielsweise die Funktion eines Nahversorgers, andere würden mehr von Kunden aus dem Umland besucht.
Die Warenhäuser bleiben laut Sjöstedt das Herz von Karstadt. Mode solle weiterhin ein Kernbereich bleiben. "Aber bislang haben wir zu viel zentral vorgegeben", sagte die ehemalige Ikea-Managerin. Sjöstedt hatte Ende Februar die Führung des Unternehmen übernommen, das sich viereinhalb Jahre nach der Insolvenz von Arcandor – ehemals KarstadtQuelle – und dreieinhalb Jahre nach der Übernahme durch Investor Nicolas Berggruen weiterhin in einer schwierigen Lage befindet.
Wie aus der im Bundesanzeiger veröffentlichten Bilanz hervorgeht, machte die Karstadt Warenhaus GmbH im Geschäftsjahr 2011/12 insgesamt 158,4 Millionen Euro Verlust. Im Jahr davor waren es nur 20,8 Millionen Euro gewesen. Den starken Anstieg erklärt Karstadt mit Abfindungszahlungen und Aufwendungen für den Sozialplan. Der Umsatz ging im Jahresvergleich um zehn Prozent auf 2,9 Milliarden Euro zurück.
- Themen:
- Karstadt