Karstadt: Kaufhauskette drohen scharfe Einschnitte

Ungewissheit für rund 17 000 Mitarbeiter: Der neue Aufsichtsrat der angeschlagenen Kaufhauskette Karstadt kämpft um die Zukunft des Essener Konzerns. Das Gremium trat heute erstmals nach der Übernahme der Kette durch den österreichischen Immobilieninvestor René Benko zusammen.
dpa |
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Essen - Nach jahrelanger Krise steht Karstadt damit erneut vor entscheidenden Weichenstellungen. Ob endgültige Entscheidungen getroffen wurden, beispielsweise über die Schließung eines Teils der 83 Warenhäuser, wurde am frühen Nachmittag zunächst nicht bekannt.

Das Gremium tagte hinter verschlossenen Türen. Der neue Karstadt-Eigentümer Benko hatte sich nach Informationen des "Handelsblatts" (Donnerstag) nicht zu dem Treffen angekündigt, ist aber durch mehrere Vertrauten im Gremium vertreten. Bereits im Oktober sei eine weitere Sitzung geplant, bei der es dann Gewissheit geben werde, hieß es. Medienberichten zufolge sollen bis zu 30 Filialen und damit 3000 bis 4000 Mitarbeiter betroffen sein.

Neben Entscheidungen über das Schicksal der Karstadt-Filialen werde es dann vermutlich auch um die neue Karstadt-Führungsmannschaft gehen, so die Zeitung. Nur wenige Tage nach dem erneuten Eigentümerwechsel war Karstadt-Interims-Chef Kai-Uwe Weitz im vergangenen Monat ausgeschieden.

Nach dem überraschenden Rückzug von Karstadt-Chefin Eva Lotta Sjöstedt hatte der Arbeitsdirektor zusammen mit Finanzvorstand Miguel Müllenbach das Unternehmen geleitet. Nun werde über einen Wechsel von Aufsichtsratschef Stephan Fanderl an die Unternehmensspitze spekuliert, berichtete die Zeitung.

Die Gewerkschaften haben bereits Widerstand gegen harte Einschnitte angekündigt. Aufsichtsratsmitglied Stefanie Nutzenberg, die bei Verdi für den Bereich Handel zuständig ist, beklagte wiederholt "Ungewissheit, Verunsicherung und Ängste" bei den Beschäftigten.

Unterdessen setzt Investor Benko auf Luxus. Die ehemalige Karstadt Premium GmbH, zu der das KaDeWe in Berlin, das Oberpollinger in München und das Alsterhaus in Hamburg gehören, tritt laut "Handelsblatt" ab sofort als "The KaDeWe Group" auf.

"Wir vereinheitlichen die Erscheinungsbilder der einzelnen Häuser, von den Schaufenstern über die Ladengestaltung bis hin zum Sortiment", sagte der Geschäftsführer der Luxus-Warenhäuser-Gruppe, André Maeder, der Zeitung. Er denke über die Eröffnung weiterer exklusiver Vorzeigehäuser nach. Unter dem Dach der KaDeWe Group seien weitere Eröffnungen, etwa in Frankfurt am Main, Wien oder Prag, vorstellbar.

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