JPMorgan Chase bekommt Schuldenkrise zu spüren
Die Schuldenkrise schlägt auf die Wall Street durch: Weil sich die Investoren aus Angst vor einem Desaster in der Euro-Zone zurückgehalten haben, schrumpfte der Gewinn des US-Branchenprimus JPMorgan Chase.
New York - Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sank der Überschuss um 4 Prozent auf 4,3 Milliarden Dollar (3,1 Mrd Euro). Allein die Gebühreneinnahmen im Investmentbanking seien um fast ein Drittel zurückgegangen, teilte die Bank in New York mit.
Dass das Gesamtergebnis dennoch beinahe stabil geblieben ist, war einem milliardenschweren Buchhaltungseffekt und einem gut laufenden Privatkundengeschäft zu verdanken, wie Bankchef Jamie Dimon selbst einräumte.
"Unser Privatkundengeschäft hat eine gute Leistung gezeigt", sagte Dimon. Mit Kreditkarten verdient die Bank schon seit einiger Zeit wieder richtig Geld. Zudem hat sich die Zahlungsmoral der Hypotheken-Schuldner deutlich gebessert.
In der Wirtschaftskrise hatten viele Hausbesitzer ihre Raten nicht mehr begleichen können, JPMorgan und andere Institute mussten Milliarden Dollar in den Wind schreiben.
JPMorgan ist die erste US-Großbank, die ihre Zwischenbilanz veröffentlicht hat. Wegen ihrer breiten Aufstellung gilt sie als Barometer für die gesamte Branche.
In der kommenden Woche legen unter anderem die Citigroup, die Bank of America und Goldman Sachs ihre Zahlen vor. Die Deutsche Bank legt ihre Zwischenbilanz am 25. Oktober vor.